Moers W-Lan-Ausbau startet an den Gesamtschulen

Moers · Jährlich 290.000 Euro will die Stadt Moers aus dem Förderprogramm "Gute Schule 2020" in die Digitalisierung investieren.

Vier Gymnasien, drei Gesamtschulen, eine Real- und eine Hauptschule: "So vielfältig wie in Moers ist die Schullandschaft mittlerweile nur noch in wenigen mittelgroßen Städten", sagt Bürgermeister Christoph Felischhauer. Und Moers hat gute Schulen - auch baulich gesehen. Das liegt vor allem an der "Projektgesellschaft Schulsanierung" ("PRO:SA"), die seit 2007 für die Stadt all das getan hat, was schon damals dringend nötig war, anderswo aber am oft am Geld gescheitert ist. 2016 hat die Landesregierung deshalb das Programm "Gute Schule 2020" auf den Weg gebracht. Auch Moers bekommt daraus insgesamt rund 10,6 Millionen Euro - circa 2,6 Millionen pro Jahr bis 2020, zinsfrei. Das Geld soll vor allem in drei Bereiche fließen: Erweiterung des Offenen Ganztags, Digitalisierung und Sanierung dessen, was nicht ohnehin schon über "PRO:SA" modernisiert worden ist. Die Frage ist: Wo stehen wir?

Voraussetzung, um an Fördergeld ist kommen, ist immer ein Kreditantrag bei der NRW-Bank. "Bei den Ausgaben ist die Stadt relativ flexibel, die Mittel können übertragen werden", erklärt Stadtsprecher Klaus Janczyk. "Dazu reichen auch Planungsleistungen im jeweiligen Förderjahr." Trotzdem sollen NRW-weit bislang nur weniger als die Hälfte der Gelder abgerufen worden sein. Viele Städte hätten Personalprobleme, heißt es. "In Moers ist das nicht der Fall", versichert Christoph Fleischhauer. "Wir liegen im Plan."

So wurde im vergangenen Jahr beschlossen, die Dorsterfeldschule um vier Klassenräume zu erweitern. Damit wird die Grundschule künftig dreizügig. Kosten: 830.000 Euro. Die Bauarbeiten sollen im Herbst beginnen, im August 2019 dürfte alles fertig sein. Die Adolf-Reichwein-Schule erhält einen zusätzlichen Gruppenraum für den Offenen Ganztag und eine größere Mensa - auch das steht fest. Kosten: 375.000 Euro. Baubeginn: Ende Januar, Fertigstellung im kommenden August. Dasselbe gilt für die Astrid-Lindgren-Schule. Dort belaufen sich die Kosten auf 425.000 Euro. Baubeginn ist im Herbst, Bauende im August 2019. Bis auf kleinere Restarbeiten bereits abgeschlossen ist laut Stadt der Bau eines zusätzlichen OGATA-Gruppenraums an der Uhrschule. Kosten: 85.000 Euro. Im Sommer soll dann mit der Sanierung der WC-Anlage des Adolfinums begonnen werden - für rund 700.000 Euro.

Noch nicht starten konnte alledings der Ausbau des flächendeckenden W-Lan-Netzes in den weiterführenden Schulen. "Das liegt daran, dass zunächst noch die Landesbeauftragte für Datenschutz in NRW beteiligt werden musste", sagt Janczyk. Hintergrund sei die Nutzung der cloudbasierten Software Cisco Meraki. "Wenn wir die Freigabe für die gewünschte Software haben, starten wir in diesem Jahr zuerst mit dem W-Lan-Ausbau in den Gesamtschulen. Sollte es keine Freigabe geben, nehmen wir ein anderes Produkt."

Die Schulen selbst sollen am Ende entscheiden können, ob sie das Internet für die Schüler auf dem Handy freigeben oder ob es gesperrt bleibt. Grundsätzlich will Moers jedes Jahr 290.000 Euro aus dem "Gute Schule 2020"-Topf in die Digitalisierung investieren.

Die Erhöhung der Bandbreite sei bisher kein dingendes Thema gewesen, sagt Janczyk. Aktuell verfügten die Schulen über eine Download-Möglichkeit von 100 Mbit. Auf Wunsch sei eine Erhöhung auf 400 Mbit möglich. "Der Wunsch wurde bisher allerdings noch nie geäußert."

(RP)
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