Moers Unterwegs in der Welt von Fanrea

Moers · Die Autorin A.E. Eiserlo schreibt Fantasyromane. Am Freitag liest die Grefratherin im Bollwerk vor, wo sie seit Mitte April eine kreative Werkstatt anbietet. Wir haben die Grefratherin vorab besucht.

 Die Autorin A.E. Eiserlo (3.v.l.) bei der Schreibwerkstatt im Bollwerk: Dort liest die Grefratherin am Freitag aus ihren Werken vor.

Die Autorin A.E. Eiserlo (3.v.l.) bei der Schreibwerkstatt im Bollwerk: Dort liest die Grefratherin am Freitag aus ihren Werken vor.

Foto: Klaus Dieker

"Bei diesem Satz entstehen Bilder im Kopf." Bei der kreativen Schreibwerkstatt, die seit dem 16. April Samstag im Moerser Bollwerk läuft, sagt A.E. Eiserlo, wie sie sich als Künstlerin nennt, das immer wieder. "Ich kann mir bei diesem Satz wirklich vorstellen, wie ein junges Mädchen mit prallen Einkaufstüten an den Schaufenstern vorbeischlendert."

Zu schreiben, um Bilder im Kopf zu erzeugen, ist auch das Ziel, wenn die Grefratherin Bücher schreibt. Es sind Bücher aus der Fantasiewelt "Fanrea". In ihrem ersten Roman "Fanrea - die Prophezeiung" erfährt Protagonist Ben, dessen beste Freundin Emma ist, vom drohenden Verlust seines Augenlichtes. Die Beiden erhalten Hilfe von der Elfe Amapola. Sie hoffen auf Heilung, in dem sie durch das Weltentor nach Fanrea reisen. Dort haben sie Abenteuer zu überstehen, um ihre Bestimmung als Krieger des Lichtes zu erfüllen. In ihrem zweiten Buch "Fanrea - Die vier Elemente" stoßen Ben und Emma auf das Geheimnis ihrer Herkunft. Dadurch gewinnen sie eine Elementarenergie, mit der sie den Kampf um Leben und Tod gegen die böse Zauberin Xaria aufnehmen können.

"Vor allem Jugendliche lesen meine Bücher", sagt die Autorin. "Aber auch jung gebliebene Erwachsene lieben die Charaktere." So besuchen vor allem Jugendliche und junge Erwachsene die Schreibwerkstätten, die sie anbietet, wie die im Bollwerk, die mit zwölf Schreibern voll belegt ist. "Hier kann jeder frei schreiben", sagt sie. "Hier geht es nicht um Noten, wie in der Schule. Der Zwang, schreiben zu müssen, kann die Freude, schreiben zu dürfen, erdrücken."

So haben die Schreiber einer Schreibwerk nichts abzuliefern, wenn ihnen zu einer Aufgaben nichts einfällt, Sätze wie "Sie ging einkaufen" in eine bildreiche Sprache übersetzen. "Einige haben schon zuhause geschrieben und möchten nicht nur mit ihrer besten Freundin über ihre Texte sprechen, sondern in einer Schreibwerkstatt", sagt die Autorin. "Andere schreiben hier zum ersten Mal eigene Texte. Die Schreibwerkstatt ist dann eine Ideenwerkstatt. Viele entdecken hier die Schönheit der Sprache, wenn die Schulzeit längst vorüber ist. Sie entwickeln ihren eigenen Schreibstil."

A.E. Eiserlo entdeckte die Schönheit der Sprache schon während ihrer Schulzeit. "Gelesen habe ich immer gerne", sagt die Diplombetriebswirtin, die nach ihrem Studium bei einem Wirtschaftsprüfer arbeitete. "Bücher, Lesen und Sprachen waren schon immer meine Welt. Erst als die Kinder größer waren, habe ich angefangen, zu schreiben." Seitdem nutzt sie jede freie Minute, um an ihrem dritten "Fanrea"-Buch zu arbeiten, das im November vollendet sein soll. "Mama ist wieder in ,Fanrea' unterwegs", bekommt sie dann ironisch von ihren Kindern zu hören. Unterwegs mit "Fanrea" ist die Autorin auch am Wochenende. Am Freitag, 29. April, liest sie um 20 Uhr im Moerser Bollwerk. Am 30. April, zur Walpurgisnacht, trägt sie um 18.30 und 21 Uhr im Schloss Dorenburg im Grefrather Freilichtmuseum vor, wie beispielsweise eine böse Hexe Eichhörnchensuppe mit Rosmarin kocht.

Die kreative Schreibwerkstatt im Bollwerk trägt den Titel "Sprachwerk". Die Sprachwerkstat, die vom Land NRW gefördert wird, ist belegt und endet am 18. Juni. Ob es eine Fortsetzung gibt, steht noch nicht fest.

(RP)
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