Moers Unterricht im Schlamm der Niers

Moers · Um Gewässerschutz ging es bei einem Projekt des Gymnasiums Adolfinum. Neben Jugendlichen aus Moers waren Schüler aus ganz Deutschland beteiligt. Als Studienobjekt diente ihnen die Niers.

 Gewässerökologen des Ingenieurbüros Lange unterstützten die Schüler dabei, das Gewässer der Niers zu untersuchen.

Gewässerökologen des Ingenieurbüros Lange unterstützten die Schüler dabei, das Gewässer der Niers zu untersuchen.

Foto: Adolfinum

Raus aus der Schule, rein in die Natur: Vier Tage lang haben sich 18 Schüler und Schülerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet dem Thema "Öko-Science am Niederrhein" gewidmet. Veranstalter der Forschertage waren das Gymnasium Adolfinum Moers und das Andreas-Vesalius-Gymnasium Wesel. "Ob kommunale und industrielle Abwässer, der Eintrag von Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie der Abbau von Kohle oder Kies, all diese Eingriffe in die Natur haben zu teilweise starken Veränderungen und hohen Belastungen geführt - und diesen Veränderungen gingen die Schüler nach", erklärt Patrick Schubert, Biologie- und Chemie-Lehrer am Adolfinum.

Treffpunkt der teilnehmenden Jugendlichen war der Zeltplatz Anna Fleuth in Kevelaer. In dem Camp tauchten die Schüler wortwörtlich tief in die Natur am Niederrhein ein: Im Zentrallabor des Niersverbands führten sie Experimente zur chemischen und physikalischen Gewässeranalyse durch und folgten Vorträgen über Abwasserklärung und Methoden der instrumentellen Analytik. Der renaturierte Bereich der Niers in Geldern-Pont wurde unter Anleitung von Gewässerökologen des Ingenieurbüros Lange um Biologin Rosemarie Kerstan digital kartographiert und damit einer Strukturanalyse unterzogen. In einem weiteren Workshop zum sogenannten Gewässermonitoring, zu dem auch die Untersuchung der Fauna und Flora an der Niers zählt, haben die Schüler die Renaturierungsmaßnahmen der letzten Jahre bewertet.

"Es ist klasse, aus der Schule raus zukommen und die Natur hier am Niederrhein hautnah zu erleben", berichtet Annabell Knecht vom Lessing-Gymnasium aus Lampertheim. Auch Franziska Wörz vom Jakob-Fugger-Gymnasium aus Augsburg erfreut sich an der Vielzahl der praktischen Möglichkeiten: "Das Camp bietet viele tolle Gelegenheiten. Besonders toll ist es, hier so viele Leute aus ganz Deutschland zu treffen, die alle die gleiche Begeisterung für Naturwissenschaften aufbringen."

Abgerundet wurde das Camp durch eine ausgiebige Kanu-Tour auf der Niers sowie durch gemeinsame Abende am Lagerfeuer. So war auch Hans van Stephoudt, Schulleiter des Adolfinums, mit dem viertägigen Programm sehr zufrieden: "Die Schüler konnten neben vielen interessanten Workshops und Vorträgen eine tolle gemeinsame Zeit hier bei uns am Niederrhein verbringen. Wir freuen uns sehr, mit diesem Camp unsere sehr erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre im Schulnetzwerk des MINT-EC fortsetzen zu können."

MINT-EC ist das nationale Excellence-Netzwerk von Schulen mit Sekundarstufe II und ausgeprägtem Profil in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Das Netzwerk mit derzeit 265 zertifizierten Schulen steht seit 2009 unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz der Länder. Zahlreiche Partner haben das Öko-Science-Projekt unterstützt. Neben dem Niersverband war das Ingenieur- und Planungsbüro Lange aus Moers beteiligt.

(RP)
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