Folkfestival Umsonst & draußen: Musik an der Bergheimer Mühle

Moers · Neun Bands aus verschiedenen Ländern spielen am Samstag kostenlos auf der Anlage des Jugendzentrums Tempel.

 Das Tempel-Folkfest an der Bergheimer Mühle ist seit vielen Jahren ein Publikumsmagnet. Das Foto entstand 2013.

Das Tempel-Folkfest an der Bergheimer Mühle ist seit vielen Jahren ein Publikumsmagnet. Das Foto entstand 2013.

Foto: Hans-Ulrich Kress (Archiv)

Wie immer am Samstag nach Pfingsten (10. Juni) ruft das Jugendzentrum Tempel in Duisburg-Bergheim zum Folkfestival - "umsonst & draußen" an der Bergheimer Mühle (Peschmannstraße 2). Neun Bands aus unterschiedlichsten Gegenden der Welt locken mit einem Mix an internationalen Musikstilen und Einflüssen zum "handgemachten" Open-Air auf zwei Bühnen. Dazu wird ein großes Kinderprogramm, ein Ständemarkt sowie reichlich Speis und Trank geboten. Das Festival (Beginn 14 Uhr) ist wie immer einem guten Zweck gewidmet.

Rund 250 Enthusiasten und Helfer stellen das Festival-Highlight ehrenamtlich und mit viel Liebe zum Detail auf die Beine und widmen das Event dann auch noch einem guten Zweck. Max Demmig vom Tempel-Organisationsteam erklärt: "Mit den Einnahmen finanzieren wir das Festival und wenn dann etwas übrig bleibt, geht der Überschuss an einen Benefizpartner, in diesem Jahr an den Duisburger Verein "Gemeinsam gegen Kälte", der sich um obdachlose Menschen in Duisburg kümmert."

Schon seit 1993 ist das Tempel-Folkfestival in Rheinhausen eine feste Institution bei Musikfreunden, Festivalkennern und Detailverliebten aus Duisburg, dem Revier, vom Niederrhein und weit darüber hinaus. Anne Krause vom Tempel-Organisationsteam beschreibt die Motivation, ein so großes Festival nur mit Ehrenamtlichen zu organisieren: "Wir machen das ganz einfach, damit es so etwas bei uns im Ort gibt und weil es einfach sehr viel Spaß macht, etwas so Großes mit allem was dazu gehört gemeinsam mit so vielen Leuten hinzubekommen."

Musikalisch wird mit Bands unter anderem aus Südafrika, dem Libanon, Kanada und Norwegen eine hochspannende Musikmischung von Folkpop über Afro, Orient, Reggae und Balkan bis hin zu Electro, Singer-Songwriter und Nordic-Folk und schließlich sogar Prog-Folkrock geboten.

Die "Sons of Settlers" aus Südafrika sollten schon 2016 beim Folkfestival auftreten, was allerdings an Visaproblemen kurzfristig scheiterte. Die Folk-Pop-Mischung des "Einar Stray Orchestra" aus Oslo ist sowohl zart als auch pompös und überwältigend. Streicher, Bläser, Percussion, Chorgesang, elektrische Gitarren sowie klassisches Klavierspiel verbinden klassische Töne mit Folkmusik und Pop- und Rockelementen und machten bereits ein internationales Publikum auf die Norweger aufmerksam.

Die musikalischen Kontraste des "Royal Street Orchestra" könnten nicht größer sein: Ein international besetztes Ensemble, Melodien und Rhythmen gemischt aus aller Herren Länder, Tonkunst und Lebensarten euro-orientalischer Herkunft gepaart mit westlicher Clubmusik. Mit dem Kanadier "Frase" kommt ein gefeierter Act des Tempel-Folkfestivals 2016 zurück, diesmal auf die große Bühne. Das Folkexperiment aus Melodien, Mashups und Remixes mischt Hip-Hop, NeoSoul, Dub Reggae und Blues mit tanzbaren Elementen aus Trap, Garage und House.

Mit "Postcards" ist erstmals eine Band aus dem Libanon im Programm. "Love Machine" aus Düsseldorf lässt beinahe den Krautrock wieder auferstehen. Ausgestattet nur mit ihrer Violine, einem Loop-Pedal und ihrer Stimme, verwebt die junge kanadische Künstlerin Hannah Epperson musikalische Klanglandschaften miteinander. Die Gruppe "Singadjo" aus Köln verquickt virtuos unterschiedlichste Stilrichtungen, ob Gipsy, Rumba, Rembetiko, Mariachi, Balkan, Latin oder Chanson zu Weltmusik und erzählt in ihren Liedern Geschichten vom Unterwegs-Sein oder der Sehnsucht danach.

(RP)
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