Moers Übernachten in Moers für 6,50 Euro

Moers · Ein Ehepaar aus der Oberpfalz und eines aus Offenbach gehörten am Nachmittag zu den ersten Gästen des gestern offiziell in Betrieb genommenen Wohnmobil-Stellplatzes am Solimare in den Filder Benden.

 Bürgermeister Christoph Fleischhauer (r.) und Enni-Chef Dirk Hohensträter (l.) im Gespräch mit dem Camper-Ehepaar Norbert und Klara Kowelik.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer (r.) und Enni-Chef Dirk Hohensträter (l.) im Gespräch mit dem Camper-Ehepaar Norbert und Klara Kowelik.

Foto: Klaus Dieker

Die Welt der Wohnmobil-Camper ist klein. Da spricht sich schnell herum, welche Plätze man anfahren und welche besser meiden sollte. "Wir sind auf dem Weg von Friesland zurück in die Oberpfalz", berichtet Norbert Kolewik aus Neumarkt. "Morgen früh müssen wir wegen einer Nachrüstung am Gas-Tank nach Viersen. Deshalb wollten wir irgendwo am Niederrhein in unserem Wohnmobil die Nacht verbringen. Im Internet hatten wir schlechte Kritiken über einen Platz in der Nachbargemeinde gelesen. Deshalb sind wir hier in Moers gelandet." Zu ihrer Überraschung empfing sie dort der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer. Er war ans Solimare gekommen, um den Platz offiziell in Betrieb zu nehmen.

Gemeinsam mit Michael Birr von Moers Marketing gehörte Fleischhauer zu den Moersern, die das Projekt eines Wohnmobilstellplatzes am Solimare früh vorantrieben. Zuvor hatte es lediglich Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Parkplatz am Freizeitpark gegeben, aber keinen Platz mit entsprechender Infrastruktur. Die ist jetzt unmittelbar neben dem Solimare-Freibad vorhanden. Der Platz kann für einen Preis von 6,50 Euro zuzüglich verbrauchsabhängigen Gebühren für Wasser und Strom genutzt werden. Der Anschluss an das Abwassersystem ist im Preis enthalten.

Die Zufahrt zum Platz ist täglich von sechs bis 22 Uhr möglich. Außerhalb dieser Zeiten kann allerdings auf den normalen Parkflächen übernachtet werden. Ein Ticket, mit dem die Schranke geöffnet wird, kann rund um die Uhr im Foyer des Solimare an einem Automaten gezogen werden. Die Investitionskosten für die elf Stellplätze betragen 220 000 Euro. Die Enni rechnet damit, dass sich die Betriebskosten durch die Einnahmen decken lassen. Da der Platz inoffiziell schon seit einigen Wochen in Betrieb ist, gibt es bereits erste Erfahrungen. "In der Wohnmobilszene hat sich das Angebot schnell herumgesprochen", berichtet Dirk Hohensträter, Geschäftsführer der Enni Sport und Bäder. Für die Enni ist der Stellplatz Teil eines Gesamtprojektes, bestehend aus Enni-Eventhalle, Eissporthalle, Hallenbad und Freibad. Als nächstes steht die Einweihung der Riesenrutsche an; danach folgt die Neugestaltung der Parkfläche.

Norbert und Klara Kolewik finden den Platz schön und günstig gelegen. Sie waren gerade mit ihren Rädern in der Stadt und hätten zwei kleine Verbesserungsvorschläge: "Es fehlt ein Schild, das bei der Einfahrt aufs Solimare-Gelände zu den Stellplätzen für uns Camper führt. Und wir haben als Ortsfremde ziemlich lange suchen müssen, ehe wir mit unseren Rädern den Weg in die Innenstadt gefunden haben." Laut Enni sollen beide Anregungen berücksichtigt werden.

Dass Moers kein weißer Fleck mehr auf der Camper-Landkarte ist, zeigte sich nach Ende der Veranstaltung. Da bog ein weiterer Camper aufs Gelände ein. Kennzeichen: Offenbach.

(RP)
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