Moers Till Eulenspiegel gestern und heute

Moers · Grundschüler begeistern mit dem Theaterstück "Till Eulenspiegel in Moers" in der Festivalhalle.

 Mehr als 150 Kinder haben sich bei der liebevollen Theater-Inszenierung "Till Eulenspiegel in Moers" beteiligt.

Mehr als 150 Kinder haben sich bei der liebevollen Theater-Inszenierung "Till Eulenspiegel in Moers" beteiligt.

Foto: Marcus Koopmann

Die Zuschauer in der restlos ausverkauften Moerser Festivalhalle waren sich einig - das war ein gelungener Theaterabend. In einem Gemeinschaftsprojekt von sci:moers (Service Civil International Moers e.V.), fünf durch die Organisation im offenen Ganztag betreuten Moerser Grundschulen und dem Schlosstheater war das Theaterstück "Till Eulenspiegel in Moers" entstanden.

"Das Projekt ist unsere bisher größte Theater-Inszenierung", erläuterte sci:moers-Geschäftsführer Frank Liebert. "Über 150 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren und 20 Erzieherinnen und Erzieher haben monatelang unermüdlich gemalt, gebastelt, genäht, Szenen entworfen und ihre Rollen und Musikstücke eingeübt. Das, was schon gut war, wurde am nächsten Tag wieder verbessert. Jede Grundschule hatte Arbeitsgruppen für Bühnenbild, Kostüme, Plakatgestaltung, Bastelarbeit und Schauspiel."

Die Theaterpädagogin Maria Filimonov vom Schlosstheater führte die Kinder in wöchentlichen Theater-Workshops behutsam an die mittelalterlichen Erzählungen von Hermann Bote heran. Jede Schülergruppe konzentrierte sich dann auf eine Anekdote aus dem Leben des berühmten Narren.

Per selbstgebastelter Zeitmaschine reisten die kleine Akteure in ihren Szenen vom Mittelalter ins moderne Moers und zurück. Jeder Streich schilderte eine Begebenheit in Eulenspiegels Mittelalter und in der heutigen Zeit, in der sich der Konflikt durch List und Übertölpelung des vermeindlich Stärkern auflöst. "Alle Beteiligten waren mit viel Herzblut und Engagement bei der Sache", sagte Liebert. Das Publikum belohnte die beachtliche Leistung mit begeistertem Applaus.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war der mittelalterliche Markt der Kuriositäten und Überraschungen. Jede der fünf beteiligten Schulen (Waldschule, Schwafheim; Dorsterfeldschule, Kapellen; Regenbogenschule, Meerfeld; Uhrschule, Meerbeck und Grundschule Hülsdonk) war mit einem eigenen Stand vertreten.

Hier wurden selbstgebastelte, genähte und gebackene Kuriositäten zum Kauf angeboten, wie zum Beispiel "Schaumacher-Riegel", Lederbeutel, Holzspielzeug oder gefilzte Eulen und Till-Portraits. Elke Kremers, sci-Erzieherin an der Uhrschule: "Der Erlös aus dem Verkauf soll unter anderem dazu beitragen, Sprachkurse für Flüchtlingskinder zu finanzieren."

"Wir betreuen insgesamt 600 Kinder im Offenen Ganztag", erläuterte sci.moers-Chef Liebert. "Diese Form des Lernens und der kreativen Förderung ist ein Ziel unserer Offenen-Ganztags-Schulen und des Schlosstheaters Moers. Solche anspruchsvollen Projekte sind eine sinnvolle Begleitung der schulischen Angebote und bieten den Kindern zusätzliche Erfahrungs- und Lernfelder. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Schlosstheater werden wir in Zukunft sicherlich fortsetzen."

(g-h)
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