Moers Tanzend durch die Ferienzeit

Moers · Kulturrucksack-Projekt ermöglicht Workshop für Kinder und Jugendliche. Im Jugendkulturzentrum Bollwerk 107 zeigen die Mädchen die drei Choreografien, die sie mit Tanzlehrerin Andrea Hedding einstudiert haben.

 Hip-Hop ist der Renner bei den Mädchen: Sie mögen daran die zügigen Bewegungen. Für die zehnjährige Giada (2.v.l.) waren die schnellen Schritte eine Herausforderung, aber sie schaffte den Auftritt ohne Fehler.

Hip-Hop ist der Renner bei den Mädchen: Sie mögen daran die zügigen Bewegungen. Für die zehnjährige Giada (2.v.l.) waren die schnellen Schritte eine Herausforderung, aber sie schaffte den Auftritt ohne Fehler.

Foto: Klaus Dieker

Aufgeregt huschen die Mädchen über den Flur im Bollwerk. Gleich ist es soweit: Sie präsentieren ihren Eltern und Freunden das Ergebnis von einer Woche Arbeit. Im Rahmen des Workshops "Tanz ist bunt" haben sie mit Tanzpädagogin Andrea Hedding drei Choreografien einstudiert. Jeden Tag haben sie sich für fünf Stunden getroffen und geprobt.

Jazz und Modern Dance, Hip-Hop oder Showdance: Die 15 Mädchen im Alter von zehn bis 14 Jahren konnten sich eine oder mehrere Stilrichtungen aussuchen. Lia-Marie Koziel hat sich für Hip-Hop und Showdance entschieden. Bei ihrem Auftritt schlägt sie sogar in dem kleinen Spiegelsaal ein Rad. "Showdance habe ich früher schon gemacht und Hip-Hop ist so schnell. Das gefällt mir. Man kann es überall tanzen, auch auf der Straße", sagt die 14-Jährige. Während ihrer Grundschulzeit hat sie drei Jahre lang getanzt. "Seit der fünften Klasse aber nicht mehr. Der Schuldruck ist zu hoch und deshalb habe ich keine Zeit mehr dafür", sagt sie.

Jetzt in den Ferien könne sie endlich wieder tanzen und hat sich natürlich sofort angemeldet, als ihre ehemalige Tanzlehrerin Andrea Hedding von dem kostenlosen Kurs erzählte. Der findet nämlich im Rahmen des Kulturrucksack-Projekts statt und wird somit vom Land NRW finanziert. "Es geht darum, Tanz mit dem Körper zu erfahren", erklärt Hedding, die eine mobile Tanzschule betreibt und seit 15 Jahren Workshops für Schulen anbietet. "Hip-Hop war von Anfang an das beliebteste bei den Mädchen. Aber das war mir klar", sagt Hedding und grinst. "Für Jazz und Modern Dance haben sich nur wenige interessiert. Das ist ja auch schwieriger, denn da geht es weniger um Rhythmus, eher um das Gefühl." Die zwölfjährige Lorena Parisi und ihre kleine Schwester Giada haben sich neben Hip-Hop auch für Jazz und Modern Dance entschieden. In ihrer Performance stehen sie mit den anderen Mädchen aus der Gruppe in schwarzer Kleidung im Raum verteilt, bewegen sich fließend von links nach rechts und halten in den Händen bunte Tücher, die durch die Bewegungen sanft mitschwingen. Das Kontrastprogramm dazu gibt es bei dem Tanz danach: Beim Hip-Hop steigt die Geschwindigkeit und schnell wechseln die Positionen. Die zehnjährige Giada ist sichtlich erleichtert nach ihrem Auftritt. "Beim Hip-Hop sind die Schritte so schnell, das war schwierig für mich, aber ich habe das jetzt ohne Fehler hingekriegt", sagt sie. Auch Andrea Hedding war mit dem Auftritt der Mädchen zufrieden: "Es war zwar nicht alles perfekt, aber bei der kurzen Probezeit kann man das auch nicht erwarten.

Die Mädchen waren jedenfalls sehr ehrgeizig, und wenn mir die Knie wehtaten, waren sie noch alle fit." Viele der Mädchen möchten nun auch weiter tanzen und Andrea Hedding will so einen Tanz-Workshop auf jeden Fall noch einmal anbieten.

(RP)
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