Moers Stolpersteine: Wo Nazis ihre Opfer fanden

Moers · Bei Regen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt haben Mitglieder der christlich-jüdischen Gesellschaft und des Vereines "Erinnern für die Zukunft" gestern in Moers die Stellen festgelegt, an denen die nächsten Moerser "Stolpersteine" verlegt werden sollen. Hans-Helmut Eickschen und Bernhard Schmidt inspizierten die Lokalitäten, an denen Opfer des Nazi-Terrors vor mehr als 70 Jahren gelebt hatten.

 Hans-Helmut Eickschen setzt Markierungen auf der Kirchstraße.

Hans-Helmut Eickschen setzt Markierungen auf der Kirchstraße.

Foto: ock

Bislang liegen in Moers 29 der zehn mal zehn Zentimeter großen, mit einer Messingplatte versehenen Betonsteine im Moerser Pflaster, die an die Toten erinnern. Jetzt sollen im dritten Gang noch einmal 22 Steine hinzukommen. In der Innenstadt handelt es sich dabei in der Regel um Häuser jüdischer Mitbürger, die in den Jahren 1941 und 1942 nach Riga verschleppt und später ermordet wurden. Eickschen hat die Namen von mehr als 200 Juden ermittelt, die vor 1933 in Moers lebten. In Meerbeck dagegen werden die Steine vor den Häusern von Kommunisten und Sozialdemokraten liegen, die das NS-Regime verfolgen ließ. Jeden der Steine wird der Stolperstein-Erfinder Gunter Demnig am Dienstag, 24. November, persönlich ins Moerser Pflaster einlassen. Dabei wird der ehemalige Justizminister Jürgen Schmude (SPD) eine Rede halten. Er war als Abgeordneter Nachfolger des Moerser Parlamentariers Fritz Büttner, dessen Vater Reinhold Büttner die Nazis ermordet hatten.

Alle Steine werden von Privatpersonen gesponsort.

(ock)
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