Moers Sternsinger bringen Respekt und Freude in die Wohnungen

Moers · Die Kinder sammeln in diesem Jahr spenden für Arme in Bolivien. Das und süße Leckereienist ihnen eine große Motivation.

 Die Moerser Sternsinger haben sich auf dem Altmarkt versammelt und proben ihre Lieder.

Die Moerser Sternsinger haben sich auf dem Altmarkt versammelt und proben ihre Lieder.

Foto: Klaus Dieker

Sie singen, bringen das Segenszeichen und sammeln für notleidende Kinder weltweit- die Sternsinger. Am Samstagmorgen fand der Aussendungsgottesdienst für alle Moerser Gruppen statt, die sich am traditionellen Dreikönigssingen beteiligen. Der Brauch, der bereits seit dem Mittelalter existiert, wird seit 1958 vom katholischen Kindermissionswerk organisiert und ist heute die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. In diesem Jahr lautet das Motto "Respekt - für mich, für dich, für andere". Das Beispielland ist Bolivien. Das Kindermissionswerk hat Materialien zusammengestellt, um den Sternsingern die Lebenssituation von Kindern in diesem Land nahe zu bringen.

Im Gottesdienst erinnert Pastoralreferentin Claudia Ortmann-Habrichs daran, dass die Spenden unter anderem für den Bau von Kindergärten und Schulen in den armen ländlichen Regionen Boliviens verwendet werden. Sie lädt die Kinder ein, darüber nachzudenken, was Jesu Gebot ,Liebe deinen Nächsten' denn konkret für die Sternsingeraktion bedeute.

Der "Nächste", das ist den Kindern klar, das ist zunächst einmal der Freund, der mit einem zusammen in das Königskostüm schlüpft und von Haus zu Haus geht. Mit ihm soll man mich gut vertragen, auf ihn soll man achten, um zusammen eine gute Zeit zu haben.

Dann sind da die Menschen, die den Sternsingern die Tür öffnen. Mit Respekt und Freundlichkeit soll ihnen begegnet und das Segenszeichen gebracht werden, auf das viele schon ungeduldig warten. Und zum dritten sollen die Sternsinger stets an die Kinder denken, in deren Namen sie unterwegs sind. Für die nahen und fernen Nächsten werden schließlich von einigen Kindern Fürbitten gesprochen. Auch die Sternsinger-Lieder gemeinsam angestimmt.

Als Höhepunkt halten die Kinder ihre goldenen Sternenstäbe, die Kreiden, Segensblätter und Spendendosen in die Höhe. Claudia Ortmann-Habrichs versprüht als sichtbares Zeichen das Weihwasser und erbittet Gottes Segen für die Sternsinger und ihre Begleiter, für die Gegenstände und für die ganze Aktion. Anschließend zieht die Gruppe hinüber zum Altmarkt und singt dort "Seht ihr unsern Stern dort stehen ... Gloria in excelsis Deo".

Die Kinder von St. Josef, St. Bonifatius, St. Ludger und St. Lucia können den Segen von nun an weitergeben. Die drei kleinen Könige Aaron (9), Leon (10) und Mika (9) haben ihren Bezirk in Asberg und werden von Mikas Papa begleitet. Bei dem kühlen Wetter werden sie wohl Mützen und warme Anoraks unter die selbstgebastelten Kronen und Umhänge ziehen müssen.

Ihrem Eifer tut das keinen Abbruch. "Die meisten Leute öffnen uns gerne die Tür. Viele geben auch Süßigkeiten", erzählen die drei, die alle schon reichlich Erfahrung mitbringen. Als Motivation sind die Leckereien wohl nicht ganz unwichtig. Allerdings käme immer so viel zusammen, dass ein Teil an bedürftige Kinder über die Moerser Tafel weiter verteilt würden, berichtet Mikas Vater.

(rauh)
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