Tempospiel gegen "Beton"

Um die Chancen auf den Aufstieg in die Zweite Bundesliga zu wahren, müssen sich die Lintforter Handballfrauen gegen den TuS Nettelstedt durchsetzen. Zudem brennen sie nach der Hinspiel-Niederlage auf Wiedergutmachung.

Bei den Handballfrauen des TuS Lintfort ist am Sonntag gegen den TuS Nettelstedt Wiedergutmachung angesagt. Im Hinspiel in Ostwestfalen bezogen die Klosterstädterinnen mit 34:37 nicht nur ihre erste von bislang drei Niederlagen, sondern kassierten dort auch die zweitmeisten Gegentreffer in einer Partie. "Die Vorstellung in Nettelstedt war nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei", erinnert sich die Lintforter Trainerin Bettina Grenz-Klein. "Nicht nur, dass meine Mannschaft die taktischen Vorgaben nicht umgesetzt hat, sondern auch die 37 Gegentore haben mich genervt. Wir waren damals über die komplette Spielzeit nur damit beschäftigt, irgendwelche Löcher zu stopfen. Diesmal wollen und müssen wir zeigen, dass wir es wesentlich besser können."

Oft ganz gemächlich nach vorn

Die Gäste-Mannschaft ist gespickt mit routinierten Spielerinnen, die freilich mit ihren Kräften haushalten müssen. Sie wissen um ihre Stärken und Schwächen und agieren dementsprechend. So sind sie nicht gerade bekannt dafür, ein permanentes Tempospiel aufzuziehen. Vielmehr tragen sie den Ball oft ganz gemächlich nach vorn und warten geduldig auf Chancen. Nicht nur die Lintforter Deckung wird gefordert sein, auch in den Angriff muss mehr Bewegung kommen, als es in Nettelstedt der Fall war. Die Gäste sind bekannt dafür, in ihrer Deckung "Beton" anzurühren.

"Dieses Spiel ist eine der schwersten Aufgaben in unserem Restprogramm", meint Bettina Grenz-Klein. "Nettelstedt agiert taktisch überaus clever. Der Rückraum ist zwar nicht mehr der schnellste, aber zu jedem Zeitpunkt brandgefährlich." Das vorrangige Ziel der Gastgeberinnen muss es sein, dem Gegner ein hohes Tempo aufzwingen und "den eigenen Streifen herunter zu spulen" – frei nach Motto: agieren und nicht reagieren.

Personell plagen die Lintforterinnen nur kleinere Probleme. Maike Kern, die in Blomberg wegen einer Magen-Darm-Grippe noch passen musste, wird wieder mit von der Partie sein. Ein kleineres Fragezeichen steht lediglich noch hinter dem Einsatz von Fabiane Voß. Sie ist durch eine Magen-Schleimhaut-Entzündung noch stark geschwächt, hat allerdings das Training bereits wieder aufgenommen. "Fabi musste eine Diät halten", erklärt Bettina Grenz-Klein. "Sie hat sich lediglich von Zwieback und Tee ernähren können und wird deshalb bestimmt nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sein."

(RP)
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