"Kamelle-Werfen" in s'Hertogenbosch

Isabell Werth war reichlich angefressen. Nicht unbedingt darüber, dass sie mit ihrem Wallach Warum Nicht in der alles entscheidenden Kür-Prüfung beim Weltcup-Finale in s'Hertogenbosch hinter den drei Niederländern(innen) auf dem vierten Rang gelandet war, sondern vielmehr darüber, wie sie von den Punktrichtern beurteilt worden war. "Nach meiner guten Leistung hatte ich mit einer besseren Platzierung gerechnet", sagte die Rheinbergerin nach dem letzten Ritt. "Ich hätte Rang drei verdient gehabt." Überlegen siegte Edward Gal mit Totilas vor Adelinde Cornelissen mit Parzival und Imke Schellekens-Bartels mit Sunrise.

Wie meinte doch ein angesehener Fach-Journalist in den Brabanthallen treffend: "So, wie die Richter Totilas hier die Punkte geschenkt haben, erinnerte mich das an Karneval in Köln und Kamelle-Werfen." Die Doppel-Weltmeisterin vom Niederrhein zeigte in der Tat im Finale der weltweit wichtigsten Hallenserie mit ihrem 15 Jahre alten "Hannes" eine tadellose Vorstellung, bekam dafür allerdings nur 79,750 Prozentpunkte. Es folgte nach der Kritik an der Jury die Kampfansage in Richtung des siegreichen Oranje-Trios: "Wir stecken jetzt den Kopf nicht in den Sand, sondern werden an uns arbeiten, um in spätestens zwei Jahren wieder auf Augenhöhe zu sein", meinte die fünfmalige Olympiasiegerin.

Die WM ist das große Ziel

In den kommenden Wochen will sich Isabell Werth verstärkt um ihre jungen Pferde kümmern, bevor sie im Mai mit Warum Nicht und Satchmo in die grüne Saison einsteigt. "Die Weltmeisterschaft in Kentucky Ende September ist das große Ziel. Da werde ich die Niederländer fordern", erklärte sie.

Zuvor war sie noch mit Satchmo hinter Anky van Grunsven und Salinero Zweite im Grand Prix Special (einer Prüfung im Rahmenprogramm) geworden. Ellen Schulten-Baumer (Rheinberg) belegte hier mit River of Joy Platz neun.

(RP)
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