Tischtennis Der "eingedeutschte" Chinese

Zhi Wang, Neuzugang des Tischtennis-Regionalligisten TTC Blau-Rot Schaephuysen, ist aus seinem Heimaturlaub zurück – wie auch sein Landsmann Zhiqiang Cheng, der seinen Eltern ihren Enkel vorgestellt hat.

Zhi Wang, Neuzugang des Tischtennis-Regionalligisten TTC Blau-Rot Schaephuysen, ist aus seinem Heimaturlaub zurück — wie auch sein Landsmann Zhiqiang Cheng, der seinen Eltern ihren Enkel vorgestellt hat.

Fährt ein Chinese nach China und spielt dort drei Wochen lang kein Tischtennis . . . — kein Witz, sondern Realität: Zhiqiang Cheng, der Spitzenspieler des Tischtennis-Regionalligisten TTC Blau-Rot Schaephuysen, hatte im Reich der Mitte Besseres zu tun. Seinen Junior, in diesem Frühjahr am Niederrhein zur Welt gekommen, wollte Cheng nämlich endlich mal den glücklichen Großeltern präsentieren. Erst nach seiner Rückkehr aus dem Familienurlaub dachte er dann wieder an den Sport mit dem kleinen, weißen Ball. Gemeinsam mit seinen Teamkameraden bereitet er sich zur zeit auf die neue Saison vor.

Noch vor seiner China-Reise war "Siggi" Cheng bei der Mannschaftstour der Schaephuysener in einen Center Parc nach Holland dabei gewesen. Für Axel Fischer und Christian Strack war's die Abschiedsfahrt — beide wechselten nach Jülich in die Zweite Bundesliga. Für Alexander Döweling war's dagegen der Einstand — er kommt vom Liga-Konkurrenten ASV Wuppertal an den Niederrhein (die RP berichtete jeweils). Lediglich Zhi Wang musste wenige Tage vor Beginn der fröhlichen Fahrt absagen. Denn auch die neue Nummer Eins der Blau-Roten stattete seinem Heimatland einen Besuch ab.

Für die Spitze vorgesehen

Mittlerweile ist der zweite Schaephuysener Chinese aber auch wieder "daheim". "Er ist ja sowas von eingedeutscht", sagt TTC-Kapitän Udo Lindemann. Und was meint er mit dieser Andeutung? "Er hat halt alle schlechten Eigenschaften von uns Deutschen übernommen — Bier trinken, Zigaretten rauchen, auch mal ein Schnäpschen hinterher — und einen kleinen Bauch hat er auch", beschreibt der in dieser Hinsicht ebenfalls nicht ganz unvorbelastete Lindemann seinen neuen Teamkameraden grinsend. Eines aber kann der "deutsche" Chinese nun doch noch etwas besser als seine Vereins-Mitstreiter — Tischtennis spielen, und daher ist er auch für die Spitzenposition im Regionalliga-Team vorgesehen. Er kam, wie berichtet, vom Absteiger TTV Ronsdorf, war dort der Punktegarant mit einer 30:12-Einzelbilanz gewesen.

Ein Spieler mit Potenzial

Auch der zweite Neuzugang der Blau-Roten verspricht Einiges für die kommende Serie. Mit 22 Jahren ist Döweling der Jüngste im Teamder Blau-Roten. Der ehemalige Wuppertaler soll Fischer im mittleren Paarkreuz ersetzen. Ein schwieriges Unterfangen, aber eben jenen Fischer besiegte er jüngst im Turnier um die Bezirks-Endrangliste mit 3:2. "Alexander hat Potenzial. Außerdem ist er ein unheimlich netter Kerl, der perfekt in unsere Truppe passt", schwärmt Routinier Lindemann.

(RP)
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