Moers Sommerfest am Tierheim trotz Zukunftsängsten

Moers · Nach dem Verlust der Fundtierbetreuung herrscht gedrückte Stimmung. Dennoch ist der Andrang groß.

 Labrador "Lehmann" von der Weseler Rettungshundestaffel stellte beim Sommerfest des Moerser Tierheims seine Fähigkeiten unter Beweis.

Labrador "Lehmann" von der Weseler Rettungshundestaffel stellte beim Sommerfest des Moerser Tierheims seine Fähigkeiten unter Beweis.

Foto: Klaus Dieker

Es war alles angerichtet für einen stimmungsvollen Tag beim Sommerfest des Moerser Tierheims. Das Wetter spielte mit, zahlreiche Helfer hatten das Gelände am Peschkenhof hergerichtet und bereits vor dem offiziellen Start um 12 Uhr kamen die Besucher inklusive eigenem Vierbeiner zahlreich und gut gelaunt.

Und die Gäste fanden alles, was das Tierherz begehrt. An vielen einzelnen Ständen wurde spezielles Tierfutter angeboten, die Firma "Dogsmilla" stellte ihr Angebot an Hundekleidung vor und auch die Hundeschule "doggy dogs" aus Schaephyusen präsentierte wie weitere befreundete Tierschutzvereine ihre Arbeit. Nebenbei hatten die Verantwortlichen ein umfangreiches Grill- und Kuchenbuffet aufgebaut, das keine Wünsche offen ließ.

Auch die Weseler Rettungshundestaffel war am beim Sommerfest vertreten. Die Hundeführer ließen ihre Vierbeiner durch brennende Reifen sowie über Leitern und Wippen laufen, um den Zuschauern die ihre Arbeit näher zu bringen. Getreu dem Motto "Mit viel Futter kriegt man jeden Hund" wurden auch kleinere Eigensinnigkeiten der Vierbeiner unter Kontrolle gebracht.

Doch während sich die Besucher an dem umfangreichen Angebot erfreuten, hielt sich die Feierlaune bei den Verantwortlichen sowie den vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des Tierschutzvereins stark in Grenzen. Denn erst in der vergangenen Woche hatte das Moerser Tierheim das Wettbieten um die Fundtierbetreuung gegen die Kamp-Lintforter Tierherberge verloren. Das hat zur Folge, dass mindestens bis 2018 alle Moerser Fundtiere in der Nachbarstadt unterkommen und dort versorgt werden.

Dementsprechend verhalten fielen gestern auch die Reaktionen aus. "Wir sind schon ein wenig bedrückt und können die Entscheidung nicht nachvollziehen", sagt Mitarbeiterin Bettina Bosbach. "Die Anzahl der Tiere wird sich nun verringern, wir hoffen, dass das nicht auch für unsere Arbeitsplätze gilt."

Das möchte Peter Kuhnen, der erste Vorsitzende des Tierschutzvereins aber unbedingt vermeiden: "Momentan herrscht bei uns angespannte Stimmung, aber wir versuchen, den Laden zusammenzuhalten. Die Qualität der Betreuung für die hier verbleibenden Tiere muss aufrecht erhalten werden." Daher müsse man Personalkürzungen nach Möglichkeit umgehen.

"Aber eine Prognose ist derzeit nicht möglich", erläutert Kuhnens Stellvertreterin Birgit Mühlberger. "Wir werden unseren Fokus neu ausrichten. Das bedeutet, dass wir uns intensiver um die Abgabetiere kümmern werden sowie unsere Aktivitäten im Bereich der Hundepension ausbauen werden."

(RP)
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