Moers So duftet der Moerser Weihnachtsmarkt

Moers · Schauen, probieren und kaufen: Die weihnachtlich dekorierte Budenstadt auf dem Kastellplatz lockte schon an den ersten Markttagen viele Besucher. Der Rundgang entschleunigt den Alltag. Deutschlands schönster Weihnachtsstand steht auch in Moers.

 Der weihnachtliche Lichterglanz bezaubert groß und klein. In diesem Jahr sind einige Marktbeschicker neu.

Der weihnachtliche Lichterglanz bezaubert groß und klein. In diesem Jahr sind einige Marktbeschicker neu.

Foto: Klaus Dieker

Am Stand des Moerser Schokoladenhäuschens bleiben Heike und Sandra Culemann stehen, um den Duft von warmer Schokolade einzuatmen. Bruchschokolade gibt es dort, zum Beispiel "Kokos Pistazie", "Pina Colada" oder "Chili Craneberry". "Kokos Pistazie lassen sich in diesem Jahr besonders viele schmecken", sagt Standbesitzerin Cathy Weber. "Wir erwärmen belgische Callehaut-Schokolade, gießen sie in Formen und bestreuen sie. Alles kühlt zwei Stunden aus. Dann ist die Bruchschokolade fertig." Doch Mutter und Tochter haben sich für etwas anderes entschieden. Sie wähl en zwei Capcakes aus, eine Fruchtpralinen Erdbeere und eine Fruchtpraline Himbeere. "Wir probieren sie sofort", sagt Heike Culemann. Die 49-jährige Moerserin beißt die eine Hälfte der Erdbeerpraline ab, um die andere Hälfte ihrer 21-jährigen Tochter zu geben, die zunächst die halbe Himbeerpraline im Mund schmelzen lässt.

"Schmeckt fruchtig und sehr lecker", probiert Sandra Culemann genüsslich. Ihre Mutter nickt: "Wirklich. Dabei bin ich gar kein Freund von Süßem." Die beiden versprachen, am Abend noch einmal vorbeizuschauen, um eine größere Menge Fruchtpralinen zu kaufen. Es soll Wissenschaftler geben, die bei adventlichen Märkten die Geschwindigkeit messen, mit denen Besucher darüber gehen und wie lange sie an Ständen stehen. Nach dieser Theorie hat ein Markt mehr Atmosphäre und interessantere Stände, wenn die Besucher langsamer sind. Auf dem Kastellplatz nehmen sie sich viel Zeit, um entschleunigt und besinnlich zu flanieren. Das liegt auch am Eingang, der von Michael Birr hin zur irischen Gaststätte Fiddlers verschoben wurde. "Die Besucher sind durch die Wegführung langsamer unterwegs", sagt der Geschäftsführer der Moers Marketing GmbH.

"Sie laufen dem Uhrzeigersinn entgegen, wie fast alle Mitteleuropäer." Diese Besucher, von denen bis zum Freitag vor Heiligabend 300.000 kommen dürften, treffen auf einige neue Stände, wie "Bruchschokolade" von Cathy Weber auf der westlichen Seite des Kastellplatzes. Direkt am Eingang auf der linken Seite liegt der Stand von Susanne Brosch, die zusammen mit ihrer Tochter Franziska Weihnachtsdekoration verkauft. Dieser Stand hat einmal eine Auszeichnung als schönster Weihnachtsstand Deutschlands erhalten. Er war in den vergangenen Jahren unter anderem auf Adventsmärkten zu finden, die besonders viel Flair versprühen, etwa im niederrheinischen Kempen oder im bergischen Bensberg, um in diesem Advent erstmalig in der Heimatstadt der Broschs aufgebaut zu sein. "Die Farben Rot und Weiß sind die Renner, neben Silber", berichtet Franziska Brosch. "Kerzen und Teelichter stellen wir selbst her. Rentiere und Nikoläuse sind beliebte Motive."

 Es sind auch einige altbekannte Händler wieder dabei. Mehr als 70 Weihnachtshütten stehen auf dem Kastellplatz und an der Stadtkirche.

Es sind auch einige altbekannte Händler wieder dabei. Mehr als 70 Weihnachtshütten stehen auf dem Kastellplatz und an der Stadtkirche.

Foto: Dieker Klaus
 Weihnachtsdeko und Geschenkideen: Besucher werden auf dem Moerser Weihnachtsmarkt bestimmt fündig.

Weihnachtsdeko und Geschenkideen: Besucher werden auf dem Moerser Weihnachtsmarkt bestimmt fündig.

Foto: Dieker Klaus

Neben dieser Hütte liegt die von Re Beltmann. Sie zeigt unter dem Namen "Nostalgie" zum Beispiel Spielzeug und Dekoration aus buntem Blech. "Wir bieten das an, was die Moerser wollen", berichtet die Moerserin. Das, was sie und die Besucher wollen, die vom Niederrhein, aus dem westlichen Ruhrgebiet und aus den Niederlanden anreisen, ändert sich bis zum 22. Dezember. "Viele der 74 Hütten wechseln", sagt Michael Birr. "Manche bleiben, wie der sprechende Märchenbaum auf dem Altmarkt. Er ist in diesem Jahr neu und bei den Kindern sehr beliebt. Das Angebot wird immer weihnachtlicher. Zum Beispiel kommen Stände mit Krippen hinzu. Auch die Musik wird adventlicher. Davon können sich die Besucher bald überzeugen.

(RP)
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