Moers Seewerk präsentiert den Bergmann aus Stahl

Moers · Das Seewerk in Kapellen bereitet zurzeit seine neue Jahresausstellung mit zeitgenössischer Kunst vor. Mehr als 16 Künstler sind eingeladen, ihre Arbeiten und Werke am Silbersee zu verorten.

 Angelika Petri und Frank Merks (2.v.r.) stellen die 4,20 Meter hohe Bergmanns-Skulptur im Hof des Seewerks auf.

Angelika Petri und Frank Merks (2.v.r.) stellen die 4,20 Meter hohe Bergmanns-Skulptur im Hof des Seewerks auf.

Foto: Klaus Dieker

Wenn das Seewerk in Kapellen am 27. August seine neue Jahresausstellung am Silbersee eröffnet, gibt es eine Premiere zu feiern: Die beiden Bildhauer Anatol Herzfeld und Frank Merks stellen erstmals ihren stählernen Bergmann vor. Er entsteht zurzeit als Auftragsarbeit für den lange geplanten Skulpturen-Weg auf dem Niederberg-Gelände in Neukirchen-Vluyn. Noch arbeiten die beiden Künstler in ihrer Kapellener Werkstatt an dem imposanten, fast 4,20 Meter hohen Bergmann aus Stahl. Es fehlen noch Arme, Kopf und Spitzhacke.

Seit mehr als zehn Jahren lädt das Seewerk einmal im Jahr zu Ausstellung zeitgenössischer Kunst auf das Gelände der ehemaligen Dujardin-Fabrik. Seewerk, das sind die Moerser Kunstbegeisterten Frank Merks und Angelika Petri, Eigentümer des Gebäudeensembles. Die Vorbereitung der Ausstellung ist angelaufen. Die ersten Kunstwerke sind bereits in Kapellen angekommen.

Irmin Kamp, bis 2008 Professorin für Bildhauerei an der Kunstakademie in Düsseldorf, hat dem Seewerk-Team für die Ausstellung einige ihrer Reliefs ausgeliehen, die noch nie öffentlich gezeigt wurden. Sie haben bereits in der großen Halle Platz gefunden. Petri und Merks planen seit langem am Silbersee einen Skulpturen-Park nur mit Arbeiten der Bildhauerin, die nach Malta ausgewandert ist. "Wir haben bei der Stadt Moers inzwischen einen Bauantrag gestellt und wollen dort auch ein Kunsthaus bauen, in dem wir Arbeiten zeigen können, die nicht im öffentlichen Raum auszustellen sind", berichtete Angelika Petri gestern. Mehr als 16 Künstler sind in diesem Jahr eingeladen, im Seewerk ihre Werke einem großen Publikum vorzustellen - ob im Freien oder in einem der vielen Gebäude, die ihre Türen für die Besucher öffnen. Mit dabei sind: Günter Stangelmayer, Tim Eiag, Gisela Machalz, André Schweers, Gabriella Fekete, Mavi Garcia, Kai Savelsberg, Wiola Gaszka, Jürgen Zaun, Karin Habermann, Irmin Kamp, Leonie Heinrich, Anatol Herzfeld, Jörg Parsick-Mathieu, Frank Merks und Zurab Gikashvili. Einige der Künstler sind regelmäßig zu Gast. Andé Schweers aus Moers oder Gabriella Fekete zum Beispiel. Letztere steuert der Ausstellung drei Torsen aus Polyster bei, die weibliche Rundungen andeuten. Die Arbeiten stammen zwar aus einer frühen Schaffenszeit der Künstlerin, entstanden in den 1970er Jahren. Gabriella Fekete stellt sie jedoch im Seewerk in einem neuen Zusammenhang aus. Alle drei Skulpturen stehen auf feinem Sand. "So ergibt sich ein neues Bild", sagt die Künstlerin.

Viele der Arbeiten entstehen wieder vor Ort: Der Düsseldorfer Künstler Tim Eiag wird am Seewerk einen temporären Kunstbereich schaffen. "Er möchte eines der Gebäude von oben bis unten verändern, indem er es mit Absperrbändern verspannen wird", erzählt Petri. Und auch die Kooperation mit dem Kulturbüro findet diesen Sommer seine Fortsetzung. Günter Stangelmayer realisiert eine imposante Edelstahl-Plastik für die Kulturinsel in der Nepix Kull.

(RP)
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