Moers Schul-PCs müssen porno- und gewaltfrei sein

Moers · Acht Milliarden Internetseiten gibt es. Die wenigsten davon weisen Inhalte auf, die sich für den Schulunterricht eignen. Viele Millionen Seiten sind sogar explizit kinder- und jugendgefährdend. Doch selbst Grundschulunterricht funktioniert heute nicht mehr ohne Online-Arbeit. „Geraten Schüler auf bestimmte, verbotene Seiten, machen sich Schulleiter oder Lehrer unter Umständen sogar strafbar“, sagt Andreas Klett, Geschäftsführer der Foundation „Time for Kids“, einer gemeinnützigen GmbH mit dem Ziel, allen Schulen bundesweit den Einsatz der Informationstechnologien zu ermöglichen.

Gestern stellte Klett den „Schulfilter Plus“ an der Eichendorffschule vor. Es handelt sich um eine Filter-Software, die Schulen einen wirksamen Kinder- und Jugendschutz im Internet bieten. Die Software berücksichtigt die Besonderheiten des deutschen Kultur- und Rechtsraums, spürt automatisch bedenkliche Inhalte auf und verhindert dann, dass die Seiten aufgerufen werden können. Die Eichendorffschule nimmt am landesweiten Pilotschul-Programm „Kinder- und Jugendschutz im Internet“ teil. Ziel ist es, in allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW ein Zeichen für den verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien zu setzen. „Lehrkräfte haben die Möglichkeit, gezielt Internetinhalte für den Unterricht bereitzustellen und störende Inhalte fernzuhalten, erklärt Klett.

Über Schlüsselwörter und Semantik überprüft das Programm die Seiteninhalte auf Bereiche wie Gewaltverherrlichung, Hass Rechtsradikalismus oder Pornografie. „Man kann 61 Kategorien individuell einstellen“, erklärte Klett den Lehrern und dem Ersten Beigeordneten Hans-Gerd Rötters, der die Patenschaft für die Pilotschule übernommen hat.

Der Filter eignet sich selbstverständlich auch für den „häuslichen“ Gebrauch. Eltern können ihn für 20 Euro kaufen und dann ein Jahr lang brisante Webseiten sperren.

(RP)
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