Rheurdt Schüsse auf Villa: Kripo Krefeld übernimmt
Rheurdt · Staatsanwaltschaft und Polizei wollen zum Stand der Ermittlungen derzeit keine Auskunft geben.
Die Krefelder Kripo machte gestern zum Stand der Ermittlungen keinerlei Angaben. "In Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Kleve geben wird zurzeit keine Auskunft", erklärte Polizeisprecherin Melanie Paeßens. Wie Anwohner der Bahnstraße in Rheurdt berichteten, waren gestern Vormittag erneut Polizeibeamte vor Ort.
In der Nacht auf Dienstag hatten Unbekannte mit einer Pistole Kaliber neun Millimeter mehrere Schüsse auf das Haus abgegeben. Die Polizei entdecke Einschüsse an der Fassade und leere Hülsen auf Gehweg und Straße. Ein Projektil war durch einen Rolladen-Kasten ins Innere gelangt, hatte aber keinen der Bewohner verletzt. Die Präsenz von Polizeiwagen auch am gestrigen Spätnachmittag lässt vermuten, dass das Anwesen derzeit von den Sicherheitskräften bewacht wird.
In den sozialen Netzwerken wurden die nächtlichen Pistolenschüsse ausgiebig kommentiert. Eine Einwohnerin von Rheurdt schreib besorgt: "Wir sind extra von der Stadt hierher gezogen, um das ruhige Landleben zu genießen." Andere Kommentatoren spekulieren über die Hintergründe der Tat. Vor drei Jahren hatte die Polizei im Zusammenhang mit einem Fleisch-Mafia-Skandal eine Razzia in dem Haus durchgeführt, bei der zahlreiche Materialien sichergestellt wurden. Eine Anklage gegen den Geschäftsmann, der in der Villa lebt, sei jedoch laut Mitteilung der Wirtschafts-Staatsanwaltschaft in Düsseldorf noch nicht erhoben worden. Es lägen aktuell keine gerichtsfesten Beweise vor.
Die Ermittlungen in dem Verfahren, bei dem es um den Verdacht der Lohnsklaverei, illegalen Arbeitnehmerüberlassung, Steuerhinterziehung und Hinterziehung von Sozialabgaben geht, seien noch nicht abgeschlossen.