Moers Schülerlotsen ermitteln die Besten im Kreis

Moers · 29 Jugendliche von weiterführenden Schulen haben gestern am Wettbewerb in Moers teilgenommen.

 Wie breit aufgestellt die Polizeiarbeit ist, erlebten die Jugendlichen beim Einsatz des Spürhundes Barney, der versteckten Sprengstoff erschnüffelt.

Wie breit aufgestellt die Polizeiarbeit ist, erlebten die Jugendlichen beim Einsatz des Spürhundes Barney, der versteckten Sprengstoff erschnüffelt.

Foto: crei

"Macht mal Platz da", ruft Christiane Nattkamp, die sich klingelnd einer Menschengruppe nähert. Die radelnde Polizistin, zuständig für die Verkehrsunfallprävention, ist in dieser alltäglichen Situation in ihrem Element. Bei dem Rollenspiel, das im Rahmen des Kreiswettbewerbes der Schülerlotsen auf dem Gelände der Feuerwehr in Hülsdonk stattfindet, geht es um Situationen, in denen sich Schülerlotsen immer wieder bewähren müssen. Denn Verkehrsteilnehmer, die durch rücksichtsloses Verhalten junge Verkehrsteilnehmer gefährden, sind nicht selten.

29 Jugendliche zählte gestern der Kreiswettbewerb. Schülerlotsen kämpften im praktischen Teil wie in der Theorie zu Vorschriften der Straßenverkehrsordnung um gute Punkte. Jonas und Anton (beide 15) kennen ähnliche Situationen. Seit zwei Jahren sind die Schüler des Moerser Gymnasiums in den Filder Benden als Schülerlotsen aktiv. "Solch ein Verhalten kennen wir von Autofahrern, die morgens dann nerven, weil es ihnen nicht schnell genug geht und sie halten müssen", erzählen die beiden.

Polizist Adolf Grill erklärt: "Der Schülerlotse ist in seinem Verhalten und Auftreten selbstsicher, umsichtig und hat Durchsetzungsvermögen." Derzeit sind nur linksrheinische Schülerlotsen im Wettbewerb, rechtsrheinisch fehlen sie an wichtigen Punkten. "Wir haben dort eine veränderte Schullandschaft. Viele Grundschulen wurden geschlossen", sagt Polizist Armin Janzen.

Marie, Rene und Benedikt (alle 16) sind in Kamp-Lintfort im Einsatz. Das frühe Aufstehen ist für sie kein Problem. 30 Minuten vor Schulbeginn müssen sie an ihrem Einsatzort vor der Unesco-Schule sein. "Das macht Spaß", erklären sie und betonen, wie wichtig der Einsatz ist. "Weil die Schüler nicht warten, sondern einfach so über die Straße gehen."

Neu ist im Rollenspiel beispielsweise die Situation, wenn junge Verkehrsteilnehmer aufs Handy starren und vom Straßenverkehr nichts mitbekommen. Für Christiane Nattkamp hat der Wettbewerb mehr als nur Unterhaltungswert. "Es handelt sich um eine Prüfung mit ernstem Hintergrund."

Sophie (15) steht an der Klever Straße in Xanten und sorgt für den sicheren Übergang ihrer Schulkameraden. "Ich helfe gern Menschen. Das finde ich cool", sagt die Marienschülerin. Wie wichtig der Einsatz ist, belegt die Statistik. "Wir haben keine Unfälle vor Schulen, an denen Schülerlotsen im Einsatz sind", so Armin Janzen.

Der Kreiswettbewerb wird vom Schulamt, der Kreis-Verkehrswacht und der Kreispolizeibehörde Wesel ausgerichtet. Die Tagesbesten sind Jan Riepen (Gesamtschule Xanten-Sonsbeck), Celine Berndt und Cathrin Lehmann, (beide Gymnasium Filder Benden, Moers). Lea Schlüsener (Marienschule, Xanten) belegt den vierten Platz. Sie nehmen vor den Sommerferien am Landeswettbewerb in Wuppertal teil.

(sabi)
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