Moers Schüler proben für Strawinsky-Werk

Moers · 100 Schüler bringen "Die Geschichte vom Soldaten" auf die Bühne der Anne-Frank-Gesamtschule. Unterstützung erhalten sie von Profis.

 Der Schauspieler Andreas Petri spielt den Teufel in Strawinskys Stück.

Der Schauspieler Andreas Petri spielt den Teufel in Strawinskys Stück.

Foto: Schule

Rund 100 Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule bereiten sich derzeit auf eine Musik- und Theateraufführung am 15. November im Kulturzentrum Rheinkamp vor und werden dabei von Profis unterstützt. Am Dienstag stellten sie Details vor. Aufgeführt wird am Volkstrauertag "Die Geschichte vom Soldaten" von Igor Strawinsky.

Maurice van Ooy, Anna-Sophie Palazzo, Tino Krolzig, Seyma Yildiz, und Noel Fischbacher aus dem Literaturkurs Stufe 12 haben sich mit dem Schauspieler Andreas Petri unterhalten. In dem Stück spielt er den Teufel. Hier ist ihr Text: Großprojekte an Schulen sind ein Erlebnis für alle Beteiligten. An der Anne-Frank-Gesamtschule in Rheinkamp wird zurzeit intensiv geprobt für die Aufführung "Die Geschichte vom Soldaten" von Igor Strawinsky. In Kooperation mit professionellen Schauspielern, Tänzern und Musikern arbeiten die Schüler und Schülerinnen an diesem Bühnenerlebnis. Der journalistisch arbeitende Literaturkurs von Pia Eichhorn hatte das Vergnügen, dem Teufel zu begegnen. Bei diesem Treffen ergab sich die Gelegenheit, anstelle eines diabolischen Deals, ein Interview mit dem Fürsten der Hölle zu führen. Auch für den Teufel ist dieses Großprojekt eine neue Erfahrung, wie er im Interview gestand.

Der Schauspieler Andreas Petri spielt den Teufel in Strawinskys Stück. Er ist in Hamburg geboren, wo er auch sein Abitur abschloss. Auf die Frage, wie er zum Schauspielen gekommen sei, antwortete er: ,,Ich wurde eigentlich dazu von einer Freundin überredet." Die Überredungskünste der Freundin brachten ihm eine tragende Rolle im Musical "Sweet Charity" ein. Danach war er nicht mehr zu bremsen. Sein Berufsweg stand unwiderruflich fest und er absolvierte das Schauspielstudium in Leningrad und Berlin.

Nun spielt er zum ersten Mal die Rolle eines Teufels. Dabei sei es nach seiner eigenen Aussage eine große Herausforderung, dem Publikum einen diabolischen und gleichzeitig gierigen sowie "dummen" Charakter zu präsentieren. Interessant ist die Methode, die er bei der Umsetzung dieser Rollenanforderungen anwendet. Um sich besser in seine Rolle hineinzuversetzen, hält er sich regelmäßig folgenden Gedanken vor Augen: "Immer das Gegenteil von dem machen, was man denkt". Seine Haltung zu der von ihm verkörperten Figur ist geprägt von einer kritischen Sicht; der Teufel besitze einen derartig temperamentvollen Charakter, so dass er meistens nicht unter Kontrolle zu halten sei, und so gingen schon mal die Pferde mit ihm durch.

Auf die Abschlussfrage, wie er den Teufel bewerte, antwortete Andreas Petri: "Er liebt das Schöne, aber wenn er es in den Händen hält, geht es kaputt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort