Moers Scherpenberger züchten Schildkröten im Garten

Moers · Seit etwa 20 Jahren halten Andrea und Rüdiger Schneider Europäische Landschildkröten, Testudo hermanni hermanni und Testudo hermanni boettgeri. Das ist nicht lange, verglichen damit, dass die Tiere 60 bis 70, unter besten Umständen sogar 100 Jahre alt werden können. Als ihr damals zehnjähriger Sohn eine Schildkröte als Haustier haben wollte, war ihnen deshalb klar, dass sie das Tier früher oder später übernehmen würden. Eine Schildkröte war einsam, deshalb kaufte die Oma eine zweite - mittlerweile sind es 50 geworden. Aber sie seien pflegeleicht, versichert Andrea Schneider, und Rüdiger Schneider fügt hinzu: "Im Gehege sind sie eigentlich Selbstversorger." Insgesamt vier davon stehen im Garten. Darin wächst vor allem Unkraut. Wenn die Schildkrötenzüchter ihren Tieren etwas Gutes tun wollen, geben sie ihnen Hibiskusblüten. Salat, Obst und Gemüse seien schädlich, sagen sie. Im Sonnenschein laufen die Schildkröten herum, essen hier ein paar Bissen, knabbern da an einer Pflanze. Die jüngsten Tiere, die erst vor ein paar Tagen geschlüpft sind, sind gerade einmal walnussgroß. "Man kann ihnen stundenlang zusehen", sagt Rüdiger Schneider, "jeder hat einen anderen Charakter."

 Rüdiger und Andrea Schneider aus Scherpenberg züchten Schildkröten in ihrem Garten an der Scherpenberger Straße.

Rüdiger und Andrea Schneider aus Scherpenberg züchten Schildkröten in ihrem Garten an der Scherpenberger Straße.

Foto: crei

Die beiden geben ihre Schildkröten erst ab, nachdem sie das erste Mal in der Winterstarre waren, und dann auch nur an Menschen mit Garten. "Terrarien sind Quälerei", sagen sie. "Man stellt sich auch kein Pferd ins Wohnzimmer." Die artengeschützten Tiere haben alle "eine Art Personalausweis" mit Fotos vom Panzer. Diese Bescheinigung ist nötig, um die Schildkröten legal zu verkaufen.

(all)
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