Moers Schabernack mit Till Eulenspiegel in Moers

Moers · Mit roter Glockenmütze und orangem Hemd, grüner Hose und roten Schnabelschuhen gekleidet sitzt Till Eulenspiegel auf einem Hochseil, das zwischen zwei Häusern gespannt ist. Gleich wird er einzeln die linken Schuhe der Zuschauer herunterfallen lassen, die er eingesammelt hat. Da jeder Zuschauer meinen wird, der Schuh, der gerade herunterfällt, würde ihm gehören, wird er darum kämpfen. Dieser Schabernack wird zu einem großen Tumult führen, über den sich der Schalk schon jetzt freut.

 Sie haben das Gewinnerplakat gestaltet: Stella, 8, Florentine, 7, und Svea, 7, mit Susanne Guthörl (Mitte) und Maria Filimonov (rechts).

Sie haben das Gewinnerplakat gestaltet: Stella, 8, Florentine, 7, und Svea, 7, mit Susanne Guthörl (Mitte) und Maria Filimonov (rechts).

Foto: Klaus Dieker

Die siebenjährige Svea Schmitz hat diese neckische Vorfreude auf einem Bild festgehalten. Es ist jetzt auf einem Plakat zu sehen, das für das Theaterstück "Till Eulenspiegel in Moers" wirbt, das am 24. Februar in der Moerser Festivalhalle über die Bühne geht. Die Akteure sind 80 Kinder von fünf Moerser Grundschulen, die im Ganztag vom SCI Moers betreut werden.

"Die Kinder spielen im Theater mit", berichtet Manfred Bergstermann als SCI-Koordinator für den Offenen Ganztag. "Deshalb sollten sie auch das Plakat entwerfen." So malten 100 Kinder der Waldschule Schwafheim, der Dorsterfeldschule Kapellen, der Regenbogenschule Meerfeld, der Uhrschule Meerbeck und der Grundschule Hülsdonk Bilder, auf denen Till Eulenspiegel jeweils einen Streich zeigt. Die fünf Schulleitungen wählten jeweils drei Motive aus, die am plakativsten waren. Aus diesen 15 Motiven suchte eine vierköpfige Jury, der neben Manfred Bergstermann und Frank Liebert vom SCI, Ulrich Greb und Maria Filimonov vom Schlosstheater angehörten, ein Motiv aus.

Das Schlosstheater koordiniert das Theaterprojekt. "Till Eulenspiegel ist jemand, der alles auf den Kopf stellt", sagt Theaterpädagogin Maria Filimonov. Seit den Herbstferien besucht sie einmal in der Woche jede der fünf Grundschulen, um dort mit Gruppen zwischen zwölf und 20 Kindern einzelne Szenen einzuüben. "Wir entwickeln die Szenen gemeinsam", so Susanne Guthörl vom SCI. "Die Kinder benutzen ihre Sprache. Alle haben schauspielerisches Potenzial."

Knapp eineinhalb Stunden soll das Schauspiel dauern, das nach der Erzählung von Hermann Bote gespielt wird. Es ist eingebettet in eine Rahmenhandlung. Ein Regisseur dreht einen Film über Till Eulenspiegel, der manchmal im Mittelalter in Norddeutschland und manchmal im Heute in Moers unterwegs ist. "Er wechselt die Glockenmütze mit der Baseballkappe", verrät Maria Filimonov über den Sprung zwischen den Zeiten. Die Zuschauer sind in die Handlung eingebunden, beispielsweise als Sound-Artisten, wenn sie Lärm zu einem Tumult erzeugen.

"Wir rechnen mit 1000 erwachsenen Zuschauern", sagt Manfred Bergstermann. "Es werden vor allem Eltern und Großeltern, Onkel und Tanten der 80 jungen Schauspieler sein. Dazu kommen Freunde von Till Eulenspiegel und seinen lustigen Späßen." Wenn das erste große Theaterprojekt zwischen SCI und Schlosstheater auf gute Resonanz stößt, ist für 2017 eine Fortsetzung geplant.

Das Theaterstück "Till Eulenspiegel in Moers" ist am 24. Februar, 18 Uhr, in der Festivalhalle, Filder Straße 140, zu sehen. Für Kinder ist der Eintritt frei. Für Erwachsene kosten die Karten fünf Euro. Sie sind ab sofort in den Offenen Ganztagen dieser Grundschulen erhältlich: Waldschule Schwafheim, Dorsterfeldschule Kapellen, Regenbogenschule Meerfeld, Uhrschule Meerbeck und Grundschule Hülsdonk.

(got)
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