Moers Sauberer Strom für 2400 Haushalte

Moers · Die Enni Energie und Umwelt hat gestern ihren ersten Windpark in Moers offiziell in Betrieb genommen. Zwei Windenergieanlagen tragen zum Klimaschutz und zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bei.

 Beim symbolischen Druck auf den roten Knopf: Uwe Bruckschen (Enni), Toni Jatkowski (Firma Senvion, Windradhersteller), Stefan Krämer (Enni), Christoph Fleischhauer, Volker Marschmann (Enni-Aufsichtsrat), Harald Lenßen.

Beim symbolischen Druck auf den roten Knopf: Uwe Bruckschen (Enni), Toni Jatkowski (Firma Senvion, Windradhersteller), Stefan Krämer (Enni), Christoph Fleischhauer, Volker Marschmann (Enni-Aufsichtsrat), Harald Lenßen.

Foto: Heike Cervellera

Bis 2020 werden 40 Prozent des in Moers und Neukirchen-Vluyn verbrauchten Stroms aus regenerativen Quellen stammen. Damit werde die Region das Klimaschutzziel der Bundesregierung um fünf Jahre vorwegnehmen. Stefan Krämer, Geschäftsführer der Enni Energie und Umwelt, hat dies gestern angekündigt. Anlass war die offizielle Inbetriebnahme des Enni-Windparks in Repelen. Schon seit Ende vergangenen Jahres drehen sich zwischen Verbandsstraße und A 40 zwei bis zur Rotorspitze 146 Meter hohe Windräder. Gestern wurde eines angehalten, um per symbolischen Druck auf einen roten Knopf in Gang gebracht zu werden. Auf den drückten Krämer unter anderem mit den Bürgermeistern Christoph Fleischhauer (Moers) und Harald Lenßen (Neukirchen-Vluyn).

5,8 Millionen Euro hat die Enni investiert, um die zwei Windenergieanlagen zu errichten. Damit habe das Energieunternehmen als erstes in der Region alle drei Arten der Energiegewinnung in seiner Heimatregion installiert. Die Enni betreibt einige Dutzend Photovoltaikanlagen (zum Beispiel auf Schuldächern), den Solarpark in Neukirchen-Vluyn, ein Biomasse-Heizkraftwerk im Moerser Gewerbepark Eurotec - nun kommt in Repelen die Windkraft dazu. 8,5 Millionen Kilowattstunden Strom werden die Windräder pro Jahr erzeugen, genug für 2400 Haushalte. Die Kohlendioxid-Einsparung werde bei 6300 Tonnen liegen, sagte Enni-Projektleiter Uwe Bruckschen.

Dank der Investitionen könne die Enni schon in diesem Jahr ein Viertel des Strombedarfs in Moers und Neukirchen-Vluyn aus regenerativen Quellen decken, sagte Stefan Krämer gestern. Und das, obwohl der Westen Deutschlands eine schwierige für entsprechende Anlagen sei: "Im Norden weht mehr Wind, im Süden gibt es mehr Sonne, im Osten mehr unbebaute Flächen." Dennoch ist der Ausbau der Windenergie "vor der Haustür" bei der Enni beschlossene Sache. Auf der Halde Kohlenhuck an der Grenze zu Rheinberg sollen vier noch größere Anlagen als in Repelen entstehen. Vielleicht werde es schon im nächsten Jahr soweit sein, sagte Uwe Bruckschen.

Stefan Krämer betonte, dass die Errichtung von Windparks "mittleren Unternehmen" auch wirtschaftliche Möglichkeiten eröffne. Spätestens seit dem Reaktorunglück von Fukushima vor fünf Jahren gehe der Trend weg von großen, zentralen Kraftwerken zu kleineren, dezentralen Anlagen zur Energiegewinnung. Das sei ein Markt, auf dem sich Unternehmen wie der Enni Chancen böten.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer wünschte der Enni zum Start des bisher einzigen Moerser Windparks "immer viel Wind unter den Rotorblättern". Die Energiewende gehe alle Menschen an, sagte Fleischhauer. Und, als überzeugter Radfahrer: "Bisher fand ich es furchtbar, wenn ich mit dem Rad unterwegs war und der Wind wehte. Ab heute ist das anders."

Am 9. April werden Besucher die Möglichkeit haben, sich über die Repelener Windräder und regenerative Energien zu informieren. Die Enni plant einen "Bürgerwindtag" mit Informationen und Aktionen.

(RP)
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