Rheurdt Rindermaststall ist genehmigt

Rheurdt · Der Kreis Kleve hat seine Zustimmung für das Vorhaben auf den Schaephuysener Höhen gegeben. Baubeginn ist vermutlich 2017.

 Blick vom Saelhuysener Berg auf den Höhenzug und die tiefer gelegenen Gebiet von Schaephuysen und Rheurdt. Die Vorstellung, dass in diesem Gebiet ein großer Maststall entstehen soll, hatte manchen Bürgern gar nicht gefallen.

Blick vom Saelhuysener Berg auf den Höhenzug und die tiefer gelegenen Gebiet von Schaephuysen und Rheurdt. Die Vorstellung, dass in diesem Gebiet ein großer Maststall entstehen soll, hatte manchen Bürgern gar nicht gefallen.

Foto: Klaus Dieker

Lange Monate hatte sich die Kreisverwaltung in Kleve in Schweigen gehüllt, nun liegt die Entscheidung vor: Der Rindermaststall auf den Schaephuysener Höhen darf gebaut werden. Das teilte Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen jetzt im Hauptausschuss mit. "Das Schreiben traf am Montag bei uns ein", sagte Kleinenkuhnen gestern unserer Zeitung. "Datiert war es auf den 11. Dezember." Genehmigt wird demnach die "Errichtung eines Rindermaststalles, einer Fahrsiloanlage und eines Güllehochbehälters plus eines Betriebsleiterwohnhauses", zitiert der Bürgermeister. Drei Jahre lang gilt diese Genehmigung, rührt sich so lange nichts auf der Fläche, verfällt sie.

Das Vorhaben ist umstritten. Der Schaephuysener Landwirt Peter Benger möchte auf der Fläche rund 250 Rinder unterbringen. Während Befürworter darauf verweisen, dass der Bauherr auf dieses Projekt angewiesen ist, verweisen Gegner auf das Landschaftsschutzgebiet, in dem der große Stall stehen soll. In Leserbriefen und in sozialen Netzwerken hatten Bürger Empörung über die Pläne zum Ausdruck gebracht. Ein Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in Geldern griff die Debatte als Thema einer Erdkunde-Facharbeit auf.

Peter Benger selbst sieht keine besondere Beeinträchtigung der Landschaft durch den Bau. "An allen vier Seiten wird eine zehn Meter breite Hecke entstehen", sagt er. Somit werden Stall und Nebengebäude so gut wie völlig aus dem Blick von Spaziergängern gerückt. Natürlich sei er nun, da die Genehmigung vorliege, erleichtert. Manche Kritik an dem Vorhaben sei unsachlich gewesen. Mit dem Bau beginnen will er voraussichtlich im Jahr 2017.

Vor allem die Grünen-Fraktion im Gemeinderat hatte sich gegen die Pläne ausgesprochen. Das wurde von der Grünen-Kreistagsfraktion aufgegriffen, man bat um eine Stellungnahme der Bezirksregierung. Frank Hofmann, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Grüne in Rheurdt, räumt ein, dass ihn die Nachricht im Hauptausschuss überrascht habe: "Ich wusste davon nichts." Wollen die Grünen ihren Kampf gegen den Großstall fortsetzen? Hofmann ist skeptisch. Theoretisch könne man nun klagen, sagt er, aber dafür müsse man einen Naturverband wie etwa den Nabu gewinnen. "Und ich weiß nicht, ob die sich darauf einlassen würden", meint er. "Ich denke, wir müssen die Entscheidung nun akzeptieren." Immerhin habe man getan, was man tun konnte.

Ein positiver Bescheid für das Projekt hatte sich bereits abgezeichnet, als der Beirat der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises sich für das Vorhaben der Bengers aussprach. Dieses Gremium aus Vertretern von Berufs- und Naturschutzverbänden empfahl eine "Befreiung" nach dem Bundesnaturschutzgesetz, die Voraussetzung für eine Baugenehmigung im Landschaftsschutzgebiet. Die Pläne seien für die "notwendige Entwicklung eines landwirtschaftlichen Familienbetriebes" unabdingbar. Die Vertreter der Naturschutzvereine BUND und Nabu im Beirat hatten gegen eine Genehmigung gestimmt.

Peter Benger ist zuversichtlich, dass es nun keine Hindernisse für den Stall mehr geben wird: "Die Sache ist rechtlich sauber."

(s-g)
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