Bundestagswahl 2017 Renatus Rieger (AfD)

Sein Einstieg in die Politik stand unter keinem guten Stern. Zu Beginn dieses Jahres hatte sich Renatus Rieger entschlossen, als Direktkandidat für den Landtag in Moers anzutreten. Der gelernte Diplom-Kaufmann und promovierte Historiker sagte auf einer von unserer Zeitung moderierten Diskussionsrunde CDU und SPD den Kampf an. Dumm nur, dass seine Partei vergaß, eine für die Zulassung zur Wahl wichtige Unterschrift termingerecht vorzulegen. So war für Rieger der Wahlkampf zu Ende, noch bevor er überhaupt begonnen hatte. Jetzt wagt er einen neuen Anlauf, nicht in seiner Heimatstadt Moers, sondern im rheinübergreifenden Nachbarwahlkreis 113. Er hofft, dort vor allem der SPD Stimmen wegnehmen zu können, wie es Parteifreunden im Ruhrgebiet bereits vielfach gelungen ist.

Rieger ist erst in diesem Jahr in die AfD eingetreten und war in Moers zuletzt damit beschäftigt, einen Ortsverein aufzubauen, von dem man bisher aber noch nichts gehört hat. 1990 hatte der Diplom-Kaufmann an der Universität Duisburg mit einer historischen Arbeit über einen "preußischen Offizier jüdischen Glaubens" promoviert. Rieger hatte zuvor an der Bundeswehr-Hochschule in Hamburg studiert. Zuletzt war er als Hauptmann Kompanie-Chef. Wegen der Haltung der evangelischen Kirche zur Bundeswehr trat er aus der Kirche aus. Als er nach einigen Jahren bei der BASF als selbstständiger Kaufmann in die USA wechselte, schloss er sich dort einer Kirchengemeinde an.

15 Jahre verbrachte er in den USA. Seit 2012 arbeitet er als Kaufmann im Betrieb seiner Schwester in Moers. ock

(RP)
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