Moers Prozess um schweren Raub auf September verschoben

Moers · Drei Angeklagte müssen sich seit Mittwoch wegen schweren Raubes vor Gericht verantworten. Sie sollen einen jungen Mann unter einem Vorwand ins Auto gelockt, ihn gewürgt, geschlagen, mit dem Messer bedroht und mit einem Schlagstock verletzt haben. Keiner der zwischen 17 und 25 Jahre alten Männer bekannte sich zu den Vorwürfen. Die Verhandlung wurde auf Ende September vertagt, weil neue Zeugen geladen werden.

Die ganztägige Beweisaufnahme hatte weitere Fragen aufgeworfen. Das Gericht kam deshalb dem Antrag der Verteidigung nach, weitere Zeugen zu hören. Das kann aufgrund von Terminproblemen allerdings nicht mehr innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Frist geschehen.

Was alle drei Angeklagten bisher übereinstimmend einräumten, war das Treffen mit dem späteren Opfer im Januar vergangenen Jahres. Aus Kamp-Lintfort waren sie gemeinsam nach Sevelen gefahren, es habe keinen Plan gegeben, den Mann zu überfallen. Zwei von ihnen kannten ihn nicht einmal. Über den Grund des Treffens und das, was tatsächlich im Auto geschah, machten sie unterschiedliche Angaben. Der 17-Jährige aus Neukirchen-Vluyn gab Drogengeschäfte als Grund an, warum einer der Mitangeklagten, ein 25-Jähriger aus Kamp-Lintfort, dort hin wollte. Die beiden Mitangeklagten dagegen gaben über ihre Verteidiger an, der 17-Jährige habe dem späteren Opfer ein Handy verkaufen wollen. Ohne Vorwarnung habe er ihn dann allerdings geschlagen und das Geld aus dessen Tasche genommen. Waffen habe es nicht gegeben.

Das Opfer bestätigte die Version des Handykaufs. Der Mann sagte aber auch, er sei von den beiden Älteren gewürgt, geschlagen und mit dem Messer bedroht und von dem Jüngeren in den Bauch geboxt worden. Er habe eigentlich für einen Bekannten das Handy kaufen und wieder gehen wollen. Man habe ihn aber aufgefordert einzusteigen. "Und dann ging es zur Sache", leitete er die Schilderung der folgenden Minuten ein. Weil er die 150 Euro nicht zeigen wollte, ohne das Handy gesehen zu haben, sei er vom Fahrer, einem 22-jährigen Moerser, gepackt und an der Kleidung gezerrt worden. Dann habe er von hintern einen Schlag erhalten. Der 22-Jährige habe ein Messer aufgeklappt und ihm an die Kehle gehalten. Aus Angst gab er den Männern das Geld.

Alle drei sind schon strafrechtlich in Erscheinung getreten. Zwei der Angeklagten, darunter auch der 17-jährige Schüler, gaben an, damals regelmäßig Betäubungsmittel konsumiert zu haben. Das Trio hatte sich erst vor wenigen Wochen vor dem Jugendschöffengericht wegen eines mit weiteren Tätern gemeinsam begangenen Verbrechens verantworten müssen. Die Vorwürfe wurden nur zum Teil bestätigt.

(bil)
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