Moers Politik will Gebühr für Grillen im Park

Moers · Das Grillen im Schloss- und Freizeitpark ist beliebt. Die Griller, die oft von auswärts kommen, haben ihren Spaß, die Moerser Gebührenzahler das Nachsehen. Denn beim Grillen fällt Müll an, dessen Entsorgung die Enni übernimmt. Die Kosten fließen in die Abfallgebühren ein, werden also von allen Moerser Haushalten finanziert. Der Ausschuss für Bürgeranträge hat sich gestern mit dem Thema befasst und entschieden: Es reicht! Nach Meinung der Politiker soll die Stadtverwaltung ein Konzept erarbeiten, das regelt, wo im Park gegrillt werden kann und unter welchen Bedingungen. Die Stadt könnte zum Beispiel "Grill-Tickets" im Rathaus oder über ihre Homepage verkaufen, schlug Joachim Fenger (CDU) vor. Er sprach von einer "sehr unbefriedigenden Situation". Die Vermüllung des Parks durch Griller beschäftige die Politik seit Jahren, die Aufstellung von speziellen Müllbehältern habe wenig gebracht.

 Der Freizeitpark ist ein beliebter Ort zum sommerlichen Grillen. Leider bleibt hinterher oft Müll liegen.

Der Freizeitpark ist ein beliebter Ort zum sommerlichen Grillen. Leider bleibt hinterher oft Müll liegen.

Foto: kdi (archiv)

Dem Ausschuss lag ein Bürgerantrag vor, das Grillen im Park mit einer Gebühr in Höhe von 20 Euro zu belegen, zu entrichten an einem Automaten am Parkplatz Krefelder Straße. Diese Lösung halten sowohl die Stadtverwaltung als auch die Enni allerdings für "wenig praktikabel und zudem unwirtschaftlich". Hartmut Hohmann (SPD) betonte, dass eine Grill-Gebühr kostendeckend sein müsse. Und: Die Einhaltung der "Grill-Vorschriften" müsse auch kontrolliert werden. Das Gelände sei weitläufig, Kontrollen müssten auch am Wochenende und in den Abendstunden erfolgen. Das kostet natürlich. Wie viel genau, soll ebenfalls die Stadt ermitteln - als Entscheidungsgrundlage dafür, ob die Einführung der Grill-Gebühr überhaupt Sinn macht. Fenger schlug vor, die Kontrollen über die Knöllchen für die vielen Falschparker zu finanzieren, denn das Grillen im Park werde von einem "wilden Parken" begleitet.

Die Kosten für die Entsorgung der Grillabfälle im Schloss- und Freizeitpark hat die Enni auf 32.000 bis 35.000 Euro jährlich beziffert. Hinzu kommen 3500 bis 4000 Euro für die Beseitigung von Schäden der Grünanlage, wie angesengten Rasenflächen. Für die Schäden haften eigentlich die Verursacher - sie könne aber in der Regel nicht ermittelt werden.

(RP)
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