Moers Politik startet Aktionen für den Oermter Berg

Moers · Mit einem "Brückentag" haben gestern die SPD-Gemeindeverbände Rheurdt und Issum auf die drohende Finanzierungslücke für den Volkspark aufmerksam gemacht. Die CDU will ebenfalls aktiv werden.

 Vertreter der SPD und des Fördervereins Oermter Berg hatten sich gestern zum "Brückentag" am Oermter Berg versammelt.

Vertreter der SPD und des Fördervereins Oermter Berg hatten sich gestern zum "Brückentag" am Oermter Berg versammelt.

Foto: Stefan Gilsbach

Die Politik in den Gemeinden Rheurdt und Issum mobilisiert die Öffentlichkeit für den Erhalt des Volkspark Oermter Berg in seiner jetzigen Form. Für gestern hatten die Sozialdemokraten aus beiden Gemeinderäten zu einem "Brückentag" auf den Parkplatz am Fuße des Bergs eingeladen. Dort konnten sich interessierte Bürger unter anderem in eine Unterschriftenliste eintragen. "Wir haben diese Liste auch bei den jüngsten Veranstaltungen ausgelegt, so beim Fest der Schwimmfreunde und beim Jubiläum der Pfadfinder", berichtet die Rheurdter SPD-Ortsvorsitzende Barbara Wolter. Auch in Geschäften lägen die Listen aus.

Anlass für die Kampagne sind die Pläne des Kreis Klever Landrats Wolfgang Spreen (CDU), die Trägerschaft des Kreises für den Oermter Berg Ende 2018 zu kündigen. Derzeit trägt der Kreis, der Eigentümer des Geländes ist, 60 Prozent der Kosten für den Volkspark, jeweils 20 Prozent steuern die Gemeinden Rheurdt und Issum bei. Die jährlichen Kosten für den Unterhalt werden mit 135.000 Euro beziffert. Der Landrat hatte den beiden Gemeinden insgesamt eine Million Euro als eine Art Abfindung angeboten, doch beide Ratsgremien lehnten dieses Anerbieten ab.

"Was den Landrat da geritten hat, kann niemand verstehen", sagt Norbert Killewald, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks, der gestern ebenfalls vor Ort war. Sascha Kujath, der Orts- und Fraktionsvorsitzende der SPD Issum, pflichtet bei und verweist auf die Beliebtheit des Geländes, vor allem bei Familien: "An schönen Wochenenden ist hier jede Menge los."

Gerd Engler, der Kreisfraktionschef der SPD, erklärte: "Die Entscheidung ist in die Beratung über den Kreishaushalt verschoben worden." Das wird voraussichtlich im Dezember sein. Bei dieser Gelegenheit, kündigte Barbara Wolter an, wolle man dem Landrat die Unterschriften überreichen.

Wer nun meint, der ganze Streit sei wohl eher ein Konflikt zwischen dem CDU-Landrat und den Sozialdemokraten im Kreis, täuscht sich. Auch die Christdemokraten in Rheurdt und Issum stellen sich gegen die Pläne aus Kleve. In einer aktuellen Pressemitteilung der beiden Ortsvereine werden die Angebote des Volksparks aufgezählt: die Bürgerbegegnungsstätte, die Grillhütten, die Spiel- und Sportmöglichkeiten, das Schönstatt-Zentrum, die Werkstatt Haus Freudenberg und so fort. "Dies alles ist jetzt bedroht durch die Absicht des Landrates des Kreises Kleve, sich mit einer einmaligen Abfindung aus der Finanzierung des Oermter Berges, der nach wie vor dann im Eigentum des Kreises bleiben wird, zurückzuziehen mit dem Angebot, dass sich die Gemeinden Issum und Rheurdt künftig die Finanzierung alleine teilen sollen", kritisieren die Christdemokraten. "Dies würde auf Dauer die Finanzkraft beider Gemeinden übersteigen." Daher setzten sich die CDU-Ortsvereine dafür ein, "dass der Kreis mit in der Finanzierungsverantwortung für sein Eigentum bleibe. Zu diesem Anlass laden die beiden Gemeindeverbände der CDU für den 15. Oktober ab 11 Uhr zu einer Wanderung über den Oermter Berg ein. Dabei soll ein Appell an den Landrat und an den Kreistag gerichtet werden, den Volkspark unangetastet zu lassen.

(s-g)
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