Moers Planung für neue Deponie läuft

Moers · Die Begleiterscheinungen einer neuen Abfalldeponie auf der Halde Lohmannsheide bekämen auch die Moerser zu spüren. Noch vor der Sommerpause soll ein Vertreter des Betreibers der Kommunalpolitik Rede und Antwort stehen.

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Foto: DAH1

Das Vorhaben wird konkreter. Mit der geplanten Wiedereröffnung der Halde Lohmannsheide im Jahr 2019 wächst deshalb auch in Moers die Sorge. Die Halde liegt zwar in Baerl, also auf Duisburger Stadtgebiet, die Begleiterscheinungen einer Abfalldeponie in Bezug auf Verkehr, Emissionen und mögliche Umweltbeeinträchtigungen bekämen aber auch die Moerser zu spüren. Der Haldenbetreiber DAH1, ein Zusammenschluss aus Ruhrkohle und Kommunalverband Ruhr, will die seit den 1990er Jahren nicht mehr genutzte Anlage wieder als Deponie für Bauschutt und Schlacken verwenden.

Anfang März hat es im Vorfeld des laufenden Planfeststellungsverfahrens einen Termin zur Festlegen des Untersuchungsrahmens für ein in solchen Fällen obligatorisches Umweltverträglichkeitsgutachten bei der Bezirksregierung Düsseldorf gegeben, bei dem auch Vertreter der Stadt Moers mit am Tisch saßen. Als Nächstes soll ein DAH1-Vertreter den Kommunalpolitikern Rede und Antwort stehen. Auf die Einladung habe das Unternehmen zunächst zögerlich reagiert, heißt es. "In einer der nächsten Sitzungen des Stadtrats und/oder des zuständigen Fachausschusses - auf jeden Fall noch vor der Sommerpause - soll es aber soweit sein", sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder.

Geplant ist, auf der Halde innerhalb von 15 Jahren 3,4 Millionen Kubikmeter Abfall zu verfüllen. Die Deponie wächst - inklusive Begrünung - auf mehr als 80 Meter Höhe. Ausdrücklich nicht entsorgt werden sollen asbesthaltige Dämmmaterialien und Baustoffe, künstliche Mineralfasern und Klärschlamm.

Das Unternehmen argumentiert unter anderem mit einem beträchtlichen Beitrag zur Entsorgungssicherheit im regionalen Umfeld, mit einer sicheren Entsorgung und sinnvollen Weiternutzung vorhandener industrieller Flächen. Anwohner und Politik haben trotzdem Bedenken - unter anderem in Bezug auf das Thema Verkehr.

Das Verkehrsgutachten ist ein Bestandteil des Planfeststellungsverfahrens. Gerechnet wird derzeit mit 88 Lkw-An- und Abfahrten pro Tag. Für die Anfahrt schlägt DAH1 drei Varianten vor - auch über Moerser Stadtgebiet. Route eins führt über die A 42 (Abfahrt Moers-Nord), Rheinberger Straße, Verbandsstraße, Römerstraße und Gutenbergstraße, die beiden anderen von der A 42 (Abfahrt Baerl) über die Grafschafter Straße ebenfalls zur Gutenbergstraße.

Was die Routenwahl betreffe, erwarte die Stadt eine sachliche Entscheidung, heißt es aus dem Moerser Rathaus. Darüber hinaus habe die Verwaltung angeregt, im Rahmen des Verkehrsgutachtens mögliche Auswirkungen, die sich durch den Neubau der A40-Autobahnbrücke im Bereich Neuenkamp und der damit einhergehenden Verlagerung von Verkehrsströmen ergeben, ebenfalls zu berücksichtigen. Vorgeschlagen worden, sagt die Stadt, sei darüber hinaus auch, das Gebiet für schalltechnische Untersuchungen auszuweiten, damit die Immissionssituation auch außerhalb der vorgeschriebenen 500-Meter-Zone - zum Beispiel entlang der Hauptzufahrtswege - mit einbezogen wird.

(RP)
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