Kamp-Lintfort Picknick und Musik vor Kloster-Kulisse

Kamp-Lintfort · Ein musiksynchrones Feuerwerk war der Höhepunkt der Kamper Nacht. 2200 Zuschauer im Terrassengarten waren begeistert. Die Veranstaltung ist in Kamp-Lintfort ein gesellschaftliches Ereignis. Sie war im Nu ausverkauft.

 Die Kamper Nacht hat englisches Flair: Die Konzert-Besucher bringen eigene Tische, Stühle und ihre vollgepackten Picknick-Körbe mit. In diesem Jahr standen Kompositionen von Verdi, der 2013 seinen 200. Geburtstag gefeiert hätte, im Mittelpunkt.

Die Kamper Nacht hat englisches Flair: Die Konzert-Besucher bringen eigene Tische, Stühle und ihre vollgepackten Picknick-Körbe mit. In diesem Jahr standen Kompositionen von Verdi, der 2013 seinen 200. Geburtstag gefeiert hätte, im Mittelpunkt.

Foto: Klaus Dieker

Die Karten für die Kamper Nacht waren heiß begehrt: Als der Vorverkauf am 1. Dezember im Foyer des Rathauses startete, bildeten sich lange Schlangen. Die 2200 Tickets waren sofort ausverkauft. Eng wurde es aber auch am Samstag, als gegen 17.30 Uhr die Tore des Terrassengartens zur Kamper Nacht geöffnet wurden. Denn es galt, sich die besten Plätze zu sichern, um neben der feststehenden Bestuhlung eigene Campingtische und Klappstühle aufzustellen. Dort wurden Picknickkörbe ausgepackt, um sich bei sommerlichen Temperaturen mit kulinarischem Genuss auf das musikalische Feuerwerk vorzubereiten. Dieses musikalische Feuerwerk, das es alle zwei Jahre gibt, stand diesmal unter dem Stern von Giuseppe Verdi, der 2013 seinen 200. Geburtstag gefeiert hätte.

Das Konzertprogramm der sechsten Kamper Nacht trug deshalb den Titel "Verdi-Gala 2013 — eine italienische Opernnacht". "Die Kamper Nacht ist ein gesellschaftliches Ereignis", sagte Martin Begall, der Leiter der Kamp-Lintforter Musikschule, nachdem die Bigband der Musikschule die Zeit bis zum Beginn des Konzertprogramms mit jazzigem Sound überbrückt hatte. So war die gesamte Kamp-Lintforter Prominenz präsent, Vertreter der Stadtverwaltung, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Hochschule. Für das Konzertprogramm hatte Heiko Mathias Förster, der Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen, Ausschnitte aus Verdis Opern zusammengestellt. Teilweise waren das selten gespielte Werke, etwa aus Jeanne d'Arc, "Der Korsar" oder Oberto, teilweise auch oft gegebene, etwa aus "Der Troubadour", "Die Sizilianische Vesper" oder "Die Macht des Schicksals".

Das 60-köpfige Orchester glänzte, wie die beiden Solisten, die slowakische Sopranistin Eva Hornyakova und der mexikanische Tenor Sergio Blazquez. Ihr stimmliches Können zeigten sie beispielsweise als Violetta und Alfredo in der Arie "Parigi o cara" aus der Oper "La Traviata". Gegen 22.30 Uhr kam dann die Frage des Generalmusikdirektors, ob alles für das Feuerwerk bereit sei. Nach einem Nicken von Franz Hermann Ingmanns, der zusammen mit zehn Pyrotechnikern am Freitag und Samstag auf den Terrassenstufen acht Kilometer Schießdraht und unzählige Feuerwerkskörper installiert hatte, ging es los. Während im Hintergrund ein Potpourri aus Aida und Nabucco, Rigoletto und weiteren Verdi-Opern zu hören war, zündeten musiksynchron die Raketen und Kaskaden.

13 Minuten lang leuchtete vor der Kulisse des Kamper Klosters der Himmel. Die Zuschauer applaudierten begeistert, als das fulminante Musikfeuerwerk heruntergebrannt war. Es steht noch nicht fest, ob es eine siebte Auflage der Kamper Nacht gibt.

(RP)
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