Schlosspark in Moers Hundehalterin findet präparierten Köder

Moers · Eine Moerserin hat beim Gassi gehen mit ihren Hunden ein mit einem gebogenen Nagel präpariertes Hackfleischbällchen gefunden. Das Ordnungsamt patrouilliert nun im Park. Bürger warnen Hundesbesitzer vor der Gefahr.

 Yvonne Niewerth mit Hündin Fee (l.) und dem Rüden Bobby im Schlosspark. Im Hintergrund die Wiese, wo der Köder gefunden wurde.

Yvonne Niewerth mit Hündin Fee (l.) und dem Rüden Bobby im Schlosspark. Im Hintergrund die Wiese, wo der Köder gefunden wurde.

Foto: Kilian Treß

Yvonne Niewerth ist schockiert. Als die 38-jährige Moerserin Mittwochmorgen wie gewohnt ihre morgendliche Gassirunde im Schlosspark geht, macht Hündin Fee eine gefährliche Entdeckung. Ein Hackfleischbällchen, präpariert mit einem gebogenen, scharfen Nagel. "Ich war entsetzt", sagt sie. Über zwölf Jahre führt sie ihre Tiere bereits aus, am liebsten vor ihrer Haustüre im Schlosspark, solch einen Fund hat sie aber noch nie gemacht. Sowas kann ein Hund in kurzer Zeit schlucken", sagt Niewerth. "Wer weiß, welche Verletzungen das Tier davongetragen hätte."

 Ein schwarzer, gebogener Nagel wurde mit Hackfleisch präpariert.

Ein schwarzer, gebogener Nagel wurde mit Hackfleisch präpariert.

Foto: Kilian Treß

Gregor Preutenborbeck, Tierarzt aus Moers, erläutert die Gefahr. "Je nach Größe des Nagels und des Tieres kann der Nagel vom Mund bis zum Darm alles zerstören. Er kann die Speiseröhre des Hundes aufschlitzen oder die Darmwand durchstoßen. So etwas führt schnell zum Tod", sagt Preutenborbeck. Zum Glück habe Niewerth schnell genug reagiert. Ihre Hündin habe nämlich verdächtig lange an einer Stelle geschnüffelt und sich von ihrem Fund nicht losreißen können, obwohl Niewerth an der Leine zog. "Dadurch wurde ich stutzig und habe unter das Laub geschaut. Ich erkannte sofort das Fleisch und einen spitzen Gegenstand darin", sagt Niewerth.

Nur wenige Sekunden später hätte Yorkshire-Mischling Fee den Happen wohl verspeist und womöglich solche fürchterlichen Verletzungen davongetragen. Zudem erinnert Niewerth: "Auch Katzen streunen durch den Park, und spielende Kinder stecken auch gerne was in den Mund". Zuhause angekommen alarmierte Niewerth sofort das Ordnungsamt. Der Fall wird ernstgenommen: "Wir haben das aufgenommen. Wir werden jetzt zu unterschiedlichen Tageszeiten und an unterschiedlichen Orten patrouillieren", sagt Stadtsprecher Klaus Janczyk.

Oft genug hätten sich bislang solche Köderfunde als falsch herausgestellt, weil Niewerth aber das Beweisstück aufbewahrt hat, gab es an der Authentizität des gefährlichen Köders keinen Zweifel. Die Hundehalterin veröffentlichte auch ein Foto des Köders bei Facebook, unter dem Post sammelten sich zahlreiche Kommentare. "Wir erinnern in dem Fall alle Hundebesitzer daran, sich an die im Park bestehende Leinenpflicht zu halten. Diese kann im Zweifel das Tier auch vor solchen Ködern schützen", sagt Jancyzk.

Aufgeschreckt durch Facebook haben sich am Morgen sechs weitere Hundebesitzer zusammengeschlossen und den Park nach Ködern durchkämmt, wie Gabi Leiteritz, 61, berichtet. "Wir haben zum Glück nichts mehr gefunden, aber alle Hundebesitzer, die uns entgegenkamen, informiert", sagt die Moerserin. Mittlerweile hat das Ordnungsamt Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.

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