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Moers Online-Zeitreise durch die Grafenstadt

Moers · Die Moerser Geschichtsstationen sind im digitalen Zeitalter angekommen. Sänger und Autor Markus Grimm sorgt mit seinem Partner Benedikt Schmitz mit QR-Code-Aufklebern auf den Tafeln für "Stadtgeschichte plus".

Die Geschichte in der Grafenstadt hat eine Stimme bekommen. Sie gehört dem Moerser Autor, Märchenerzähler und Sänger Markus Grimm. Er hat mit Benedikt Schmitz das Projekt "Stadtgeschichte plus" für die 47 Geschichtsstationen und Denkmaltafeln entwickelt. Die ersten zehn sind bereits so ausgestattet, dass die Historie der Orte und Gebäude vor Ort digital erfahrbar wird. Und das geht so: Auf den Stationen und Tafeln befinden sich witterungsbeständige Aufkleber mit QR-Codes. Interessierte können sie mit dem Smartphone scannen und gelangen so zur Erweiterung des Ortes mit interaktiven Angeboten im Internet. Historische Fakten werden wie in einem Hörspiel vorgelesen. Man findet Galerien mit alten Fotografien und vieles mehr. "Es besteht die Möglichkeit, das Angebot zum Beispiel durch Videos immer zu erweitern und erlebnisreicher zu machen", erläutert Markus Grimm seine Idee, die bei einem Spaziergang durch die Innenstadt geboren wurde. "Ich habe damals überlegt, wie man die Geschichtsstationen in die digitale Zeit holen kann."

Grimm holte Benedikt Schmitz als Partner ins Boot. Er ist für die technische Umsetzung verantwortlich. Sie gründeten das Startup-Unternehmen "Stadtgeschichte plus" und stießen bei der Stadt Moers auf offene Ohren. Stefan Oppermann, städtischer Projektkoordinator, und Archivar Christoph Spilling, die vor drei Jahren die Realisierung der Geschichtsstationen sowie Denkmaltafeln vorangetrieben hatten, unterstützten Grimm mit Rat, Tat und Info-Material. "Herr Spilling hat mir die DVD-Sammlung mit den historischen Rückblicken zur Verfügung gestellt, die zu den einzelnen Stationen passen", sagt Markus Grimm und fügt hinzu: "Das war hilfreich." Und: "Wir haben die Arbeitskreis Geschichtsstationen aufleben lassen", berichtet Oppermann. Alle Autoren der Originaltexte gaben ihr Einverständnis, dass diese für die Hörversion verwendet werden.

Durch die finanzielle Unterstützung der Sparkasse am Niederrhein konnte das Projekt in nur wenigen Monaten realisiert werden. Das Moerser Kreditinstitut hat die Vertonung von 20 Geschichtsstationen finanziert, fünf digitale Tafel schenkt das Startup-Unternehmen der Stadt Moers. Die Stimme, die die Stadtgeschichte vorliest, gehört Grimm. "Es war uns wichtig, dass es eine erlebnisreich inszenierte Lesung ist. Im Hintergrund hört man passende Musik, aber auch Geräusche, die zum Erzählten passen, wie Pferdekutschen auf Kopfsteinpflaster." Die QR-Codes bieten jedoch noch weitere Möglichkeiten. Interessierte finden Links zum Veranstaltungskalender der Stadt und können sich als Fußgänger von Station zu Station navigieren lassen. Eine eigene App ist in Vorbereitung.

47 Stationen und Tafeln gibt es in Moers, 25 sollen im Verlauf des frühen Herbsts mit den "Stadtgeschichte"-Zugangspunkten versehen sein. Bei den ersten zehn Stationen wie am Schloss und am Königlichen Hof ist das bereits geschehen. Moers ist für das Startup-Unternehmen Pilotstadt. 2016 wollen sie ihre Idee auch anderen Kommunen mit historischen Rundgängen anbieten und auch Städte durch Radtouren miteinander verbinden.

(RP)
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