Rheurdt Oermter Berg: Bürgermeister verärgert über "Hängepartie"

Rheurdt · Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen hat ein unnötiges Verzögern der Entscheidung des Kreistags über die Trägerschaft für den Oermter Berg kritisiert. "Die Hängepartie wird um Monate weiter verschoben", sagte Kleinenkuhnen gestern. Wie berichtet hatte Landrat Spreen den Gemeinden Rheurdt und Issum vorgeschlagen, dass der Kreis sich zum Ende 2018 aus der Trägerschaft zurückzieht und die beiden Kommunen im Gegenzug eine Abfindung in Höhe von insgesamt einer Million Euro erhalten. Derzeit wird das Gelände, das dem Kreis gehört, durch diesen zu 60 Prozent getragen, jeweils 20 Prozent der Kosten steuern Rheurdt und Issum bei. Der Vertrag wurde im Jahr 1994 geschlossen. Insgesamt betragen die jährlichen Kosten für den Unterhalt des Areals rund 135.000 Euro. Erwartet wird, dass sie bis 2022 auf 147.000 Euro steigen.

Die Gemeinden Rheurdt und Issum waren von Spreen um Antwort bis zum 15. September gebeten worden, sagte Kleinenkuhnen. Allerdings haben sich beide Gemeinderäte bereits gegen den Vorschlag des Landrats ausgesprochen. Somit hätten Kreisausschuss und Kreistag in ihren letzten Sitzungen vor der Sommerpause das Thema schon behandeln können. Tatsächlich hatte die SPD-Kreisfraktion für die Sitzungen am 13. Juli kurzfristig einen Antrag eingebracht, nach dem die Trägerschaft für den Oermter Berg in der bisherigen Form beibehalten werden sollte. Auf Drängen der anderen Fraktionen sei der Antrag vertagt worden. Die Frage der Trägerschaft werde nun erst im Herbst im Rahmen der Haushaltsberatungen des Kreises erörtert.

"Der Freundes- und Förderkreis des Oermter Bergs sowie die dortigen Einrichtungen brauchen Sicherheit", sagte Kleinenkuhnen. Und auch ihm, der im Auftrag des Rates ein Fünfjahres-Programm zum Thema Oermter Berg entwerfen solle, seien zunächst die Hände gebunden.

Übrigens hatte die SPD-Kreisfraktion auch beantragt, die sanierungsbedürftige Fußgänger-Holzbrücke am Oermter Berg durch einen Neubau zu ersetzen. Die Brücke war Ende 2016 / Anfang 2017 zum Streitobjekt geworden. Die Kreisverwaltung wollte sie abreißen und durch Treppen ersetzen, die Gemeinde Rheurdt sperrte sich gegen diesen Plan. Wenige Monate nach dem Zwist kam das Angebot des Kreises, sich aus der Trägerschaft für den Oermter Berg zu verabschieden.

(RP)
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