Rheurdt/Geldern Niersfunding: Neue Spendenplattform für Vereine

Rheurdt/Geldern · Zu den ersten Gruppen, die an dem Projekt teilnehmen, gehört auch der Reit- und Fahrverein in Rheurdt.

Ein großer Wunsch und wenig Geld, das sind die besten Voraussetzungen, um beim neuen Projekt der Volksbank an der Niers mitzumachen. "Niersfunding" nennt sich das. Das Sauerlandlager Straelen wünscht sich zum Beispiel eine neue Hüpfburg, der Kevelaerer SV schwärmt von einem Outdoor-Fitness-Parcours für das Sportzentrum auf der Hüls. Um solche Projekte zu finanzieren, braucht es Geld, das die Vereine nicht immer haben und die Kommunen nicht so einfach aus dem Haushalt finanzieren können.

Das Niersfunding der Volksbank soll Vereinen eine Plattform bieten, Menschen für ihr Projekt zu begeistern und zu spenden. Niersfunding ist damit eine Form des Crowdfundings. "Crowd" bedeutet Menge, "funding" steht für Finanzierung. Ins Deutsche übersetzt handelt es sich beim Niersfunding um viele Leute, die viele kleine Beträge zahlen, damit ein Verein sich etwas Großes leisten kann, zum Beispiel die Hüpfburg fürs Straelener Sauerlandlager.

Das Niersfunding passe damit zur genossenschaftlichen Idee der Volksbank, betont Wilfried Bosch vom Vorstand der Bank. "Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele" ist von jeher der genossenschaftliche Gedanke. "Wir wollen viele Menschen bewegen, tolle Projekte unterstützen und zeigen damit Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement", nennt Bosch die Ziele des Niersfunding.

Sabine Ehinger, Online-Marketing-Expertin der Volksbank an der Niers, stellte das Niersfunding im Detail vor. Mitmachen können alle gemeinnützigen Vereine. Die Obergrenze für ein Projekt sind 10.000 Euro. Der neue Kunstrasenplatz müsste also warten. Dafür wünscht sich der SC Auwel-Holt lieber eine neue Mähmaschine, der Reit- und Fahrverein Rheurdt eine Bewässerungsanlage, die Kesseler Jugend WLAN.

Als Erstes werden die Projekte auf der Internetplattform unter www.niersfunding.de vorgestellt, um möglichst viele Fans zu werben. Dafür haben die Vereine zwei Wochen Zeit. Danach geht es an die Finanzierung, an das Sammeln von Spenden. "Von 50 Cent aufwärts", sagt Ehinger. Der Clou: Für jede Spende ab fünf Euro gibt die Volksbank an der Niers zehn Euro obendrauf. Das können pro Projekt 1000 Euro sein.

Die Finanzierungsphase dauert drei Monate. Dann bekommt der Verein das Geld. Sollte einmal nicht genug Geld zusammen kommen, dann erhalten die Spender ihr Geld zurück. Auf der Internetseite Niersfunding lässt sich in Echtzeit mitverfolgen, wie weit die Vereine mit ihrem Projekt vorankommen. "Ich bin minütlich beeindruckt", sagt die Online-Marketing-Expertin. Denn bereits nach wenigen Stunden haben die fünf schon freigeschalteten Projekte zahlreiche Fans gewonnen. Weitere Projekte von Vereinen sind natürlich erwünscht. Bewerben funktioniert online. Informationsveranstaltungen werden folgen.

Bosch ist optimistisch, dass das Niersfunding viele Mitmacher finden wird. "Wenn es bei uns nicht funktioniert, wo dann? Wir haben hier eine starke Vereinslandschaft", sagt Bosch.

(bimo)
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