Moers Neues Konzept für Moerser Streichelzoo geplant

Moers · Der im Freizeitpark Moers gelegene Streichelzoo mit Kleintieren ist in die Jahre gekommen. Der Fokus soll jetzt auf Umweltbildung liegen. Die Stadt will eine Neukonzeption für den Streichelzoo. Wird es dann noch Tiere dort geben?

Bald ein Streichelzoo ohne Tiere?
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Bald ein Streichelzoo ohne Tiere?

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Foto: Sebastian Peters

Der Streichelzoo im Freizeitpark Moers ist ein kostenloses Kleinod für Familien: Schafe, Ziegen, Hühner, Kaninchen, Meerschweinchen, Enten und die beiden Alpakas, Rocco mit dem braunen und Pepe mit dem weißen Fell. In einer Voliere flattern putzmuntere Sittiche. Und hinter dem Stall-Gebäude döst das hochbetagte Mini-Schwein Jürgen. Mittlerweile ist das Konzept Streichelzoo aber in die Jahre gekommen. Das ist auch an den Stallungen sichtbar. Die Graffiti wirken nicht mehr zeitgemäß.

Noch sind die Überlegungen nicht konkret. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass die Tiere erhalten bleiben, sagt der Moerser Stadtsprecher Thorsten Schröder. Er teilte auf Anfrage mit, dass sich mit dem Rückbau der an den Streichelzoo angrenzenden Sportanlage des GSV Moers und des MTV und der Umwandlung eines Teils dieser Fläche zu einem Park die Chance biete, auch den Streichelzoo neu zu erfinden. Der Fokus solle stärker auf den Aspekt Umweltbildung gelegt werden. Derzeit würden Ideen gesammelt, sagte Schröder. "Die Konzeption des Streichelzoos stammt aus den 70er Jahren und hat im Laufe der Zeit an Attraktivität verloren. Die Verwaltung hat ein Projektteam gebildet, um über neue Konzepte nachzudenken."

In dem Gremium soll sich der eine oder andere durchaus die Frage stellen, ob das Streichelzoo-Konzept mit lebenden Tieren noch zeitgemäß ist, wie unsere Redaktion aus informierten Kreisen erfuhr. Die Pflege der Tiere ist schließlich auch ein Kostenfaktor: Derzeit wird der Streichelzoo von Mitarbeitern der Enni betreut. Die Arbeit im Streichelzoo teilen sich insgesamt zehn Enni-Kollegen im "Schichtdienst". Die Politik ist aktuell noch nicht in die Planung involviert. Spätestens bei der Finanzierung werden aber auch Politiker ein Wörtchen mitreden. So wird überlegt, auch Landesfördertöpfe anzuzapfen.

Erste Ideen sind bereits gesammelt: So soll der Streichelzoo räumlich mit dem neuen Park verzahnt werden. Der Aspekt Umweltbildung solle mit aktuellen Themen wie "Grünes Klassenzimmer", Bienenweiden und Blumenwiesen, Urban Gardening und Gewässerkunde stärker in den Fokus gerückt werden, erklärt Schröder. Ein "Erfahrungsraum mit Tieren" könne auch als Angebot im Freizeitpark Berücksichtigung finden. Mit Moerser Naturschutzorganisationen könne die Stadt dabei zusammenarbeiten, erklärt Schröder. Diese könnten das Angebot künftig mit "bespielen". "Die Mitglieder des ,Runden Tischs Umwelt Moers' haben bereits signalisiert, die Stadt unterstützen zu wollen." So könne zum Beispiel der nächste Umwelttag in diesem Bereich stattfinden.

(RP)
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