Moers Neue Räume für das "KaSiNo"-Projekt

Moers · Die Stadt Moers, Fachbereich Jugend und Soziales, bietet in Repelen jungen Familien eine Anlaufstelle und stellt das Rüstzeug zur Alltagsbewältigung. Jetzt wurden die neuen Räume vorgestellt.

 Fröhliches Miteinander: In den neuen Räumen sind die jungen Mütter mit ihren Kindern gut aufgehoben.

Fröhliches Miteinander: In den neuen Räumen sind die jungen Mütter mit ihren Kindern gut aufgehoben.

Foto: Klaus Dieker

Unter dem Kürzel "KaSiNo", was für "Kamper Straße im Norden" steht, verbirgt sich ein Projekt des Moerser Jugendamtes, das sich speziell an junge Familie richtet. An der Kamper Straße 202 in Repelen herrschte jetzt ein ständiges Kommen und Gehen. Die Tageseinrichtung für junge Besucher und ihre Kinder hat größere Räumlichkeiten bezogen.

"Wir arbeiten mittlerweile in der vierten Staffel", sagt Olaf Pütz vom Moerser Jugendamt. Das aktuelle Angebot, das an der Kamper Straße im Zeitraum von 15 Wochen bis zum Sommer angeboten wird, richtet sich an "unser Klientel, das wir betreuen." Projektleiterin ist Daniela Gross, die sich über den guten Zuspruch freut. "Uns steht in der neuen Wohnung ein Raum mehr zur Verfügung, den wir speziell für die Kinder eingerichtet haben. Die Mütter können sich dann ganz den Tagesangeboten widmen."

Das Angebot vom Jugendamt und Kooperationspartnern wie dem Neukirchener Erziehungsverein ist ein bunter Mix, der sich an die jungen Mütter und Väter richtet, sie für Themen wie Gesundheit, Haushaltsführung, Kochen und Backen oder kreatives Gestalten interessieren will. "Wir machen für die jungen Mütter Angebote, die helfen, den eigenen Familienalltag mit Kindern zu strukturieren", sagt Daniela Gross. "Die Mütter merken, wie wichtig eine Tagesstruktur ist und welche Rolle Rituale spielen." Ihr geht es nicht um festgefügte Bausteine, sondern die Erfahrung, dass sich Dinge im ständigen Prozess befinden können. Dabei dreht sich vieles um Fragen zur Bildung und Erziehung der Kinder, um Elternarbeit und um weitere Hilfestellungen, wenn benötigt. Zur Zielgruppe gehören Kinder bis zum sechsten Lebensjahr und ihre jungen Mütter. Gross: "Uns geht darum, gemeinsam Stärken aufzubauen, von denen die Kinder wie Eltern profitieren."

Der tägliche Austausch nach Plan bis zur Mittagszeit "trägt wesentlich dazu bei, dass die Mütter Erfahrungen untereinander austauschen und Kontakte aufbauen. Dabei entstehen Freundschaften und das so wichtige soziale Netzwerk für den Alltag", sagt Matthias von Holst, Mitarbeiter beim Erziehungsverein.

Jasmin ist eine von zehn Mütter, die das Angebot nutzen. Vom Treffpunkt Fino, kurz Familien im Norden, schwärmt die 24-Jährige. Mit Töchterchen Malina-Isabella ist sie regelmäßig zu Gast. "Wir wohnen ganz in der Nähe und das Angebot finde ich abwechslungsreich. Ich lerne sehr viel für den Haushalt. Zum Beispiel auch, wie ich sparen lässt", erzählt sie.

Jasmin hat gezielt beim Jugendamt nach Hilfe gefragt. "Hier geht es wie in einer großen Familie zu", sagt Jasmin. "Ich fühle mich geborgen. Wir verstehen uns untereinander gut. Daraus sind auch Freundschaften entstanden." Ihr Mann René (23) kommt inzwischen mit. Er besucht auch den Vätertreff, der seit Ende Februar auf die Kamper Straße einlädt.

(RP)
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