Moers Neue Kirchenfenster für St. Bonifatius in Asberg

Moers · Der Krefelder Künstler August Pigulla (91) hat die Vorlagen entworfen. Gefertigt wurden sie von der bekannten Werkstatt Derrix in Kevelaer.

 Pfarrer em. Achim Klaschka, Künstler August Pigulla (Mitte) und Pfarrverwalter Karsten Weidisch (rechts) vor einem der neuen Fenster.

Pfarrer em. Achim Klaschka, Künstler August Pigulla (Mitte) und Pfarrverwalter Karsten Weidisch (rechts) vor einem der neuen Fenster.

Foto: Klaus Dieker

Wenn August Pigulla die Kirche St. Bonifatius in Asberg betritt, dann ist dies ein Wiedersehen mit Kunstwerken, die er vor Jahren selber geschaffen hat: die Kreuzweg-Reliefs, das große Altarkreuz aus Metall, der schimmernde Tabernakel. Nun hat der Künstler aus Krefeld zwei Glasfenster geschaffen, die dem Inneren des Gotteshauses mehr Farbe und Wärme zu geben. Gestern wurden die Fenster offiziell abgenommen. Der 91-jährige Künstler war zu diesem Anlass selber gekommen.

Die neuen Glasfenster sind schmal und hoch, sie flankieren den Chorraum. "Einfache Linien und Farben", umschreibt Pigulla seine Vision. "Um die Kirche freundlicher zu gestalten." Viel Licht kommt allerdings immer noch immer in die Kirche, zugleich verschwindet die Außenwelt nicht völlig, man sieht wie die Äste der Bäume sich im Wind bewegen.

Pfarrer Karsten Weidisch begrüßte die Anwesenden, darunter auch Pfarrer em. Achim Klaschka, der kürzlich in den Ruhestand gegangen war. "Zu seiner Verabschiedung hat er um Spenden für diese Fenster gebeten", erinnerte Weidisch. Tatsächlich konnten beide Fenster allein durch Spenden finanziert werden.

Die Entwürfe von August Pigulla wurden umgesetzt von der renommierten Glasmalerei-Werkstatt Derrix in Kevelaer. Geschäftsführer Peter Derrix war gestern ebenfalls nach Asberg gekommen und erklärte, wie die Fenster entstanden waren. "Herr Pigulla hat Skizzen in Originalgröße angefertigt, diese wurden dann auf farbiges Glas übertragen." Verwendet wurden verschiedene Glassorten, etwa echt Antikglas, Opalgläser und Industriegläser. "Es war eine sehr harmonische Zusammenarbeit", sagt Derrix.

Rot- und Blautöne prägen die beiden neuen Fenster. Steckt dahinter vielleicht eine Farbensymbolik. August Pigulla verneint. Die Farben sollen, wenn die weiteren Fenster durch neue, farbige ersetzt werden, in verschiedenen Tönen variiert werden. Pigulla macht keinen Hehl daraus, dass er seine Arbeit, die Kirche ganz mit Fenstern zu versehen, gern fortsetzen möchte. Dazu müsste allerdings die Finanzierung für die nächsten Fenster stehen.

Gestern erfreuten sich die Besucher - hauptsächlich Vertreter des Kirchenvorstandes - erst einmal an dem bis jetzt Geschaffenen. In der Kirche aus den 60er Jahren, die den nüchternen, beinahe schmucklosen Geist der Nachkriegs-Architektur ausstrahlt, bilden die Fenster einen angenehmen Kontrast.

Heute und morgen können sich die Gemeindemitglieder selber ein Bild von der Wirkung der beiden neuen Kirchenfenster machen, beispielsweise im Rahmen der Heiligen Messe am Sonntag um 10.30 Uhr.

August Pigulla hat sich in Moers übrigens nicht nur im Bereich der Gotteshäuser verewigt. Ein Relief im örtlichen Finanzamt ist ebenfalls sein Werk.

(RP)
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