Moers Neue Feuerwache kostet 28 Millionen Euro

Moers · Die 30 Jahre alte Wache am Jostenhof ist sanierungsbedürftig, zu klein und vom Raumkonzept her veraltet. Ein größerer Neubau steht zur Diskussion. Zunächst wird aber das Gerätehaus des Löschzugs Hülsdonk fertiggestellt.

 Feuerwehrchef Christoph Rudolph (Mitte) mit Mitgliedern des Feuerwehrausschusses in der Fahrzeughalle am Jostenhof.

Feuerwehrchef Christoph Rudolph (Mitte) mit Mitgliedern des Feuerwehrausschusses in der Fahrzeughalle am Jostenhof.

Foto: KLaus Dieker

Als die Moerser Feuerwache am Jostenhof 1987 in Betrieb genommen wurde, war es die modernste im Umkreis. Mittlerweile hat sie die beste Zeit längst hinter sich. Dass zumindest eine Sanierung fällig ist, steht fest. Möglicherweise wird die Wache sogar abgerissen und in mehreren Abschnitten neu errichtet. Dass dies bei laufendem Betrieb möglich ist, haben Gutachter ermittelt. Fest steht auch, dass die Stadt tief in die Kasse greifen muss. 14 Millionen Euro würde eine bloße Sanierung nebst Ergänzungsbauten kosten, 12,7 Millionen ein Neubau in jetziger Größe, ein um die Hälfte größerer Neubau 28 Millionen Euro.

Dass die Wache nach 30 Jahren in einem beklagenswerten Zustand sei, habe mit der Bauweise zu tun, sowie mit der (offenbar mangelhaften) Unterhaltung des Baus in den zurückliegenden Jahren, erklärte gestern der Technische Beigeordnete im Feuerwehrausschuss. Dessen Mitglieder durften die Wache vor einer Sitzung in Augenschein nehmen. Feuerwehrchef Christoph Rudolph führte durch die Einsatzzentrale, Fahrzeughalle, Werkstätten und Sozialräume. Bröckelndes Mauerwerk und muffiger Geruch konnten wahrgenommen werden. "Auch eine kleine Pilzkultur hatten wir schon mal", sagte Rudolph. Das Dach ist undicht, im Obergeschoss stehen Eimer auf dem Flur, um eindringenden Regen aufzufangen. Nicht nur die Bausubstanz lässt zu wünschen übrig. Das Raumkonzept aus den 80er Jahren entspricht in vielem Punkten nicht den heutigen Standards. Unter anderem ist die Anzahl der Mitarbeiter von 80 auf 122 gestiegen, es gibt mehr (und größere) Fahrzeuge, und was die Räume für die wachsende Zahl weiblicher Wehrleute angeht, muss improvisiert werden. Fazit: Die Wache ist zu klein, und sie entspricht zum Teil nicht den aktuellen Vorschriften des Unfallschutzes, Arbeitsschutzes sowie ironischerweise auch des Brandschutzes.

Die Politik wird entscheiden, ob eine Sanierung oder ein größerer Neubau angepackt wird. Vieles spricht für Letzteres. Die Ausgaben von 28 Millionen Euro sollen auf fünf Jahre verteilt werden. Vom Kreis ist eine Übernahme von 23 Prozent der Kosten (6,44 Millionen) zu erwarten, vom Land eventuell ein Förderzuschuss von 7,07 Millionen Euro, den Rest muss die Stadt beisteuern. Mitglieder des Feuerwehrausschusses drückten gestern die Hoffnung aus, dass sich die Kosten noch senken lassen. Man müsse genau hinsehen, was wirklich notwendig ist und worauf man im Zweifel verzichten könne, meinte Silvia Rosendahl (SPD). Zunächst hat der Ausschuss eine genauere Planung für den Weiterbau des Gerätehauses des Löschzuges Hülsdonk auf den Weg gebracht. Eine Halle ist bereits vor Jahren neben der Hauptfeuerwache entstanden. Ein Teil des Löschzuges ist aber weiter in der Hauptfeuerwache stationiert. Egal welche Lösung für diese beschlossen wird: Voraussetzung ist ein vorheriger Auszug des Löschzugs Hülsdonk. Die Fertigstellung seines Gerätehauses wird voraussichtlich eine Million Euro kosten.

(RP)
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