Moers Moerser Wirtschafts-Elite beim ersten Unternehmerfrühstück

Moers · Die Leiterin der Agentur für Arbeit, Barbara Ossyra, erläutert im vollen Enni-Sportpark Gründe für den Fachkräftemangel in der Region.

 Bürgermeister Christoph Fleischhauer (2.v.r.) und Arbeitsagentur-Chefin Barbara Ossyra (3.v.r.) im Kreis von Unternehmern.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer (2.v.r.) und Arbeitsagentur-Chefin Barbara Ossyra (3.v.r.) im Kreis von Unternehmern.

Foto: Dieker

Der Bürgermeister hat gerufen, und viele sind gekommen: Fast jede dritte Moerser Firma hatte gestern zum ersten Unternehmerfrühstück der Moerser Stadtverwaltung einen Vertreter geschickt, so dass die Bestuhlung im Vortragssaal des Enni-Sportparks gerade so ausreichte, um den Besuchern Platz zu bieten. "Eine tolle Sache", merkte ein Firmen-Chef an. "Es gibt in Moers ja nicht viele Gelegenheiten, bei denen man so viele Entscheider zusammen trifft."

Neben belegten Brötchen und Kaffee gab es auch Informationen. Barbara Ossyra, seit knapp zwei Jahren Leiterin der Agentur für Arbeit in Wesel, referierte über "Wege für neue Fachkräfte". Der Bedarf nach gut ausgebildetem Personal ist branchenübergreifend groß, und er wird angesichts der demografischen Entwicklung größer. Allerdings scheinen sich die Unternehmen selbst auch schwerzutun, Ausbildungsplätze bereitzustellen. So ging die Zahl der Ausbildungsbetriebe im Kreis Wesel von 2010 bis 2015 leicht zurück.

Gründe warum das so ist, konnte man dann bei den Frühstücksgesprächen in kleiner Runde erfahren. Da machten Geschichten die Runde, wie schwerfällig und unbeholfen Behörden zuweilen auf Unternehmen reagieren, die sich zum Beispiel bemühen, Flüchtlinge in den geregelten Arbeitsmarkt zu integrieren.

Und genau das ist nicht nur nach Ansicht von Arbeitsagentur-Chefin Ossyra nötig. Auch ein Vertreter der chemischen Industrie machte darauf aufmerksam, dass Deutschland in absehbarer Zeit nicht mehr in der Lage sein werde, den Bedarf an Akademikern zu decken, wenn es die Grenze nicht entschlossen für ausbildungswillige junge Menschen öffne.

Noch während der Veranstaltung versprach Fleischhauer, das Treffen bereits im September mit einem anderen Schwerpunkt zu wiederholen: "Mehr als die Hälfte der von uns Eingeladenen ist gekommen. Das ist einfach toll", sagte der Bürgermeister. "Solche Veranstaltungen sind wichtig, damit man sich kennenlernen und bei Gesprächen in kleiner Runde austauschen kann."

(RP)
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