Moerser Tierheim Katzen-Opi Bruno saß abgemagert auf einer Terrasse

Moers · Kater Bruno tauchte im April in Neukirchen-Vluyn auf einer Terrasse auf. Er war kahlgeschoren und abgemagert. Seitdem kümmern sich die Experten des Moerser Tierheims um den Kater, der mit 15 Jahren bereits ein Senior ist. Nun sucht er ein Zuhause.

 Kater Bruno

Kater Bruno

Foto: Tierheim Moers

Als Bruno auf der Terrasse eines Hauses von der Bewohnerin entdeckt wurde, war der Kater in einem schlimmen Zustand. Er war abgemagert bis auf das Gerippe und kahlgeschoren. Die Frau kümmerte sich um das wimmernde Tier und machte sich in der Nachbarschaft auf die Suche nach den Besitzern. Ohne Ergebnis. Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als den Kater im Moerser Tierheim abzugeben. Ein neues Zuhause hat Bruno bis heute noch nicht gefunden.

Die Verantwortlichen des Tierheims, die den Kater Bruno tauften, rätseln immer noch, wie das Tier in die freie Natur geraten konnte. Sie gehen nicht davon aus, dass es ausgesetzt wurde. Denn: Der Kater hat eine Penisamputation hinter sich. Deshalb war er offenbar auch kahlgeschoren.

Diese Operation wird nach Angaben des Tierheims durchgeführt, wenn sehr viel Harngries festgestellt wurde und das Urinieren nur mit großen Schmerzen möglich ist. "Der Eingriff kostet den Besitzer um die 1000 Euro. Unwahrscheinlich, dass jemand erst so tief in die Tasche greift und das Tier dann aussetzt. Vermutlich ist der Kater seinen Besitzern entlaufen", sagt Gisela Kuhnen vom Vorstand des Moerser Tierheims.

Kuhnen pflegt das Tier zurzeit in ihrem eigenen Haus. Grund für diese Sondermaßnahme ist Brunos hohes Alter. Die Experten des Moerser Tierheims schätzen, dass der Kater bereits 15 Jahre auf dem Buckel hat. Dementsprechend wackelig ist das Tier auf den Beinen. "Dadurch ist er unsicher und knurrt andere Tiere an", sagt die Tierexpertin. Da es im Tierheim nicht genug Platz für eine Einzelbetreuung gibt, hat Kuhnen Opi Bruno, wie die Mitarbeiter das Tier auch manchmal liebevoll nennen, vorübergehend aufgenommen.

Die Suche nach neuen Besitzern ist nicht ganz einfach. Denn in der Regel werden eher Tiere mit einer höheren Lebenserwartung gesucht. "Viele Menschen fürchten den Trennungsschmerz. Bruno braucht jemanden, der die eigenen Interessen zum Wohle des Tiers etwas hintenanstellt", sagt Kuhnen. Das Tier sei liebenswert, pflegeleicht und brauche etwas Auslauf. Daher wären ein gesicherter Balkon oder ein gesicherter Garten im neuen Zuhause ratsam.

Nach Einschätzung von Kuhnen braucht Bruno in jedem Fall einen Halter, der ausreichend Zeit hat, weil das Tier viel Aufmerksamkeit braucht. "Eine Person, die berufsmäßig acht Stunden am Tag unterwegs ist, wäre ungünstig. Besser wäre jemand, der Homeoffice betreibt oder Rentner ist", sagt die Tierexpertin.

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