Moers Moerser SPD will Daten für soziale Entwicklung

Moers · Die Moerser Sozialdemokraten haben gestern erläutert, dass sie die Aufstellung eines Sozialentwicklungsplanes für Moers für notwendig halten. Über dieser Frage war es im Hauptausschuss zu einer Kontroverse zwischen dem Bündnis für Moers und Bürgermeister Christoph Fleischhauer auf der einen sowie CDU, FDP und Linken auf der anderen Seite gekommen. Die Verwaltung will Anfang September ein Konzept für die Aufstellung eines solchen Planes vorstellen. Damit folgt sie dem Mehrheitsbeschluss des Bündnisses.

"Die meisten Daten sind vorhanden, aber sie sind nicht aufbereitet", sagte Atilla Cikoglu, der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Angesichts knapper Mittel müsse man aber wissen, wo der Bedarf in Moers für welche Gruppen am größten ist. Seine Parteifreundin Ursula Elsenbruch, Vorsitzende des Sozialausschusses, gab ein Beispiel: Bei Schuleingangsuntersuchungen werde auch das Körpergewicht der Kinder festgestellt, es gebe aber keine Datei, aus der hervorgehe, in welchen Stadtteilen die meisten Kinder mit Übergewicht lebten.

Elsenbruch erinnerte an die auch innerhalb der SPD erbittert ausgetragene Auseinandersetzung um die Finanzierung der Moerser Seniorenzentren. Dort habe das von der Verwaltung gestartete Projekt der Innovativen Seniorenarbeit zu einer Reihe von Änderungen in den Einrichtungen geführt. Nachdem man dort konkrete Vorgaben gemacht habe, müsse man nun aber auch die Wirkung verfolgen.

Als weitere Beispiele führten die Sozialdemokraten die Arbeit des Frühförderprogramms "Opstapje" oder der interkulturellen Zentren in Moers an. Auch hier wolle man wissen, wie langfristig die Wirkungen solcher Projekte seien. Mark Rosendahl, Fraktionsvorsitzender der Partei, erinnerte an das Programm "Soziale Stadt" in der Mattheck. Dadurch sei die Zahl der Jugendlichen deutlich gesunken, die durch das Jugendamt aus den Familien genommen werden mussten.

Für den Bereich Meerbeck-Hochstraß ist bereits ein Programm für die Soziale Entwicklung auf den Weg gebracht worden. Vergleichbares wünscht sich die SPD nun für die gesamte Stadt. Zudem müsse die Sozialplanung stetig fortgeschrieben werden. Der SPD schwebt die Zusammenlegung von Planungsprozessen innerhalb der Verwaltung vor. Die Reform solle zudem extern begleitet werden.

(RP)
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