Moers Moerser Schüler wollen Fliegen sicherer machen

Moers · Sie sind beste Freunde seit dem Kindergarten, 15 Jahre jung und haben Spaß am Tüfteln und Forschen: Julian Braun und Max Overlack aus Utfort haben sich am Schülerwettbewerb "Ideenflug" des Flugzeugkonzerns Airbus beteiligt und es als eines von elf Teams aus ganz Deutschland in den Endausscheid geschafft. Sie dürfen ihre Idee am morgigen Freitag im Deutschen Technikmuseum in Berlin einer Fachjury vorstellen und haben die Chance 3000 Euro zu gewinnen.

 Julian Braun (links) und Max Overlack haben den Prefight-Check 2.0 entwickelt.

Julian Braun (links) und Max Overlack haben den Prefight-Check 2.0 entwickelt.

Foto: Arnulf Stoffel

Seit sieben Jahren schreibt die Airbus Group den Wettbewerb aus, um bei zwölf bis 18-Jährigen das Interesse an Technik, Informatik und Naturwissenschaft zu wecken. Gefragt sind kreative und innovative Beiträge, wie die Luft- und Raumfahrt umweltfreundlicher, effizienter und sicherer gemacht werden kann. Max und Julian, die beide bereits erfolgreich beim Wettbewerb "Jugend forscht" teilgenommen haben und in ihrer Schule, dem Gymnasium Rheinkamp, das Wahlpflichtfach "Forschen und Entwickeln" belegten, sind im Internet auf den "Ideenflug" gestoßen. Dabei fielen den beiden Schlagzeilen der letzten Zeit ein, die sie nachdenklich gemacht hatten: "Piloten auf Drogen" oder "Betrunkene Piloten keine Seltenheit" - was wäre, wenn die Passagiere ganz sicher sein könnten, dass nicht nur die technische Seite des Fliegers, sondern auch die Flugtüchtigkeit der Piloten bereits vor dem Start gecheckt wäre? Nach dem Unglück der Germanwings-Maschine hatte Verkehrsminister Dobrindt verstärkte Kontrollen gefordert. Auch die Fluggesellschaften selbst sollten ein Interesse an dem Verschwinden solcher Negativ-Nachrichten haben.

Die beiden Schüler recherchierten und fanden heraus, dass Prüfgeräte für Alkohol und Drogen bereits erfolgreich bei der Polizei eingesetzt werden. Diese Geräte müssten nach ihrer Idee in jedes Flugzeugcockpit eingebaut werden. Aus dem standardmäßigen "Preflight-Check 1.0" würde dadurch der "Preflight-Check 2.0". Die Geräte, die auf Atem- bzw. Speichelanalyse basieren, müssten so mit der Flugzeugtechnik gekoppelt sein, dass die Parkbremse erst bei bestandenem Test gelöst werden könne: Eine einfache, aber geniale Art, diese eklatante Sicherheitslücke zu schließen.

Die entsprechenden Geräte haben sich die Schüler vom Marktführer Dräger zuschicken lassen, um sie zusammen mit ihrer Powerpoint-Präsentation beim "Markt der Ideen" vorzustellen. Die Jury, die aus Ingenieuren, Lehrern, Politikern und Journalisten besteht, bewertet auch die Qualität der Präsentation. "Eine Herausforderung, alle Aspekte in nur vier Minuten bestmöglich rüberzubringen", sagen die beiden Jung-Forscher. Sie freuen sich erst einmal auf den großen Tag. Die Einladung nach Berlin ist für sie bereits ein großer Gewinn. "Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Kombination von technischer und sozialer Komponente", zeigt sich Julian überzeugt. Neben dem Hauptpreis haben sie die Chance auf 1000 Euro für die originellste Idee oder für die beste Präsentation.

(RP)
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