Moers Moerser Pistolenschützen droht lange Haft

Moers · moers/bochum Der Mann aus Moers hat gleich zu Beginn des Prozesses zugegeben, was am Morgen des 15. Februar 2009 vor dem Casino am Bahnhof in Datteln-Meckinghoven passiert ist: Der heute 38-Jährige hatte mit einer Pistole sechs Mal auf seinen gleichaltrigen Freund und früheren Geschäftpartner geschossen und diesen dabei fast getötet. Danach floh der Türke in einem Auto, konnte aber von der Polizei gestoppt werden. Einen Tag später, am 16. Februar, wurde Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen. Nächste Woche will das Schwurgericht Bochum das Urteil gegen den Moerser sprechen.

Das Opfer, ein heute 38-jähriger Dattelner türkischer Abstammung, wurde nach der Attacke in ein Krankenhaus geflogen. Er hatte mehrere Körperdurchschüsse erlitten, und ein Finger musste amputiert werden. Aber er überlebte. Bei dem Streit, der schließlich zu den Schüssen führte, ging es um Geldforderungen. Die beiden Türken hatten früher zusammengearbeitet. Die Geschäftsbeziehung sei aber am Tattag längst beendet gewesen, sagt der Dortmunder Anwalt Günther W. Wuttig, der die Ansprüche des Opfers, ein Geschäftsmann aus der Kesselreinigungs-Branche, vertritt. Der mutmaßliche Täter aus Moers schien jedoch nicht realisiert zu haben, dass die beiden nicht mehr zusammenarbeiteten. "Er meinte wohl, immer noch Geld von dem Opfer zu bekommen", so Wuttig gegenüber dem Grafschafter. Der Jurist beharrt darauf, der Moerser habe seinen Mandanten heimtückisch ermorden wollen und sei entsprechend zu bestrafen.

Der Staatsanwalt hingegen ist mittlerweile vom Vorwurf des versuchten Mordes abgerückt. In seinem Plädoyer forderte er sechseinhalb Jahre Haft wegen versuchten Totschlags.

(RP)
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