Moers Moerser Flüchtlingshilfe stellt sich in Berlin vor

Moers · Amar Azzoug vom Bunten Tisch Moers wirbt in der Hauptstadt um finanzielle Hilfe für die Arbeit vor Ort.

Der Vorsitzende des Bunten Tisches Moers, Amar Azzoug, wird morgen bei einem Seminar in Berlin zu "Finanzierungsmöglichkeiten für die Migrations- und Flüchtlingshilfe" über die "Kooperation von privaten und öffentlichen Akteuren in einem Bildungsprojekt für Flüchtlinge" sprechen. Eingeladen wurde er von der Akademie für Steuern, Wirtschaft und Recht für sein Engagement im Projekt "Bildung - ein Grundrecht auch für Flüchtlinge".

Seit 2014 ermöglicht die Initiative Flüchtlingen mit Bleibeperspektive eine berufliche Ausbildung oder Umschulung. Bisher konnten 15 Flüchtlinge eine Ausbildung beginnen, elf von ihnen haben bereits die Zwischenprüfung bestanden. Initiator der Aktion ist der Bunte Tisch Moers, der bereits seit 1993 Asylbewerbern Hilfestellung leistet. Gemeinsam mit den Handwerkskammern Duisburg und Wesel, der Arbeitsagentur und der Stadt Moers arbeitet man nun daran, das Projekt weiter auszubauen. Seit Januar 2015 ist auch das Berufskolleg für Technik mit dabei. Nach einer Testphase wurde Anfang August 2015 eine internationale Förderklasse aus berufsschulpflichtigen Flüchtlingen gebildet. "Wichtig für einen erfolgreichen Schulbesuch ist die deutsche Sprache zu erlernen", sagt der in Algerien geborene Amar Azzoug. Aus diesem Grund sei ein vorgeschalteter Sprachkurs in den Räumlichkeiten des Bunten Tisches mit zwei ehrenamtlichen Lehrerinnen eingerichtet worden. Hier bestehe zudem die Gelegenheit, die Teilnehmer vorab besser kennen zu lernen. Seit November letzten Jahres werden zudem 60 Flüchtlinge mit Bleibeperspektive in den Berufen Elektroniker, Maurer und Maler und Lackierer umgeschult. Vorausgegangen ist hier ein Sprachkurs des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Anerkannten Flüchtlingen, die sich in Moers eine Existenz aufbauen möchten, bietet die Initiative den Informationskreis Kompass an. In verschiedenen Seminaren werden komplexe Themenfelder wie Wohnungssuche und Wohnen, Arbeitssuche, Schule, sowie Sport und Freizeit und Gesundheitswesen erläutert. Der Kompass ist in gedruckter Form als Broschüre erhältlich und über die Webseite www.moers-hilft.de abrufbar.

In der Bundeshauptstadt wird Azzoug auch um finanzielle Unterstützung werben, denn das Projekt, dass bis Ende 2018 laufen soll, könne mittlerweile nicht mehr allein von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen werden. Es brauche eine hauptamtliche Projektleitung, um die Arbeit zu koordinieren.

(kasc)
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