Moers Moers wird neuer Filmfestival-Standort

Moers · "Doxs!ruhr" eröffnet im Atlantic Kino seine sechste Spielstätte und zeigt Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche.

Moerser Jugendliche haben das erste "Doxs!ruhr"-Festival in der Grafenstadt kuratiert: Sie sichteten und bewerteten neun Dokumentarfilme im Rahmen eines Kulturrucksackprojekts der Stadt. Die Entscheidung, welche drei am Dienstag, 7. November, im Atlantic-Kino laufen werden, fiel offenbar nicht so leicht. "Es entstand eine Patt-Situation", berichtete gestern Festivalleiterin Gudrun Sommer. Und so kommen die Moerser Schüler bei der ersten Festivalteilnahme in den Genuss, vier Dokumentarfilme aus den Niederlanden, Norwegen und Deutschland sehen zu können.

Das Dokumentarfilm-Festival ist eine Kooperation der "Freunde der Realität", einem Verein zu Förderung des Dokumentarfilms für Kinder und Jugendliche, mit dem Duisburger Festival "Doxs!". Vom 6. bis zum 12. November bringt das Festival Schüler in Bochum, Gelsenkirchen, Essen, Dortmund, Dinslaken und jetzt auch in Moers mit dem Medium Film in Kontakt. "Gerade, weil Kinder so viel sehen, sollte man sie dabei unterstützen, mit dem Bewegtbild umzugehen", erläutert die Festivalleiterin die pädagogische Idee, die hinter Doxs!ruhr" steht.

Hauptförderer ist das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Die "Selbst.Los!-Kulturstiftung" ist seit 2016 Unterstützer des Programms. Auch die beteiligten Städte geben jeweils einen Obolus, damit das Festival vor Ort realisiert werden kann. Die Stadt Moers beteiligt sich mit insgesamt 2000 Euro. "Wir möchten gerne unser kulturelles Portfolio erweitern", berichtete gestern Kulturdezernent Wolfgang Thoenes. Besonders der Bereich "Film" sei in Moers nicht so abgedeckt. Thoenes setzt auf Nachhaltigkeit und möchte "Doxs!ruhr" für mehrere Jahre an Moers binden. Die Schüler, die im Mai gelernt hatten, ein Festivalprogramm zu kuratieren, werden mit den Regisseuren der Dokumentarfilme am Dienstag, 7. November, ihre Auswahl dem Publikum selbst vorstellen. Grundschulkinder schauen sich an diesem Tag die Kurzfilme "Vi im schwimmenden Dorf" und "Circus Debere Berhan" im Atlantic-Kino an.

Schüler ab zwölf Jahren dürfen sich auf vier völlig unterschiedliche Dokumentarfilme freuen: "Naomis Geheimnis" erzählt beispielsweise von einem Mädchen, dessen Mutter drogenabhängig ist und unter Psychosen leidet. Der norwegische Dokumentarfilm "Thea" thematisiert das Leben mit der Erkrankung Epilepsie. Im Film "Frankfurter Straße 99 A" geht es um einen Müllmann, der jeden Tag eine Verabredung mit einer Katze hat. Und in dem niederländischen Film "Chenelva & Sheneeva" geht es um ein Zwillingspärchen, das nichts trennen kann, weil es am Hinterkopf zusammengewachsen ist. Die Vorführungen sind kostenfrei und werden von medienpädagogischen Gesprächen begleitet. Lehrer können sich mit ihrer Klasse ab sofort anmelden. E-Mail: office@do-xs.de, 0203 2834379.

(RP)
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