Moers Mit dem Solarmobil nach Karlsruhe

Moers · Ferhat Öztürk und Mohamed Bachiri dürfen zum Solarmobil-Cup.

 Ferhat und Mohamed basteln an ihrem Solarmobil.

Ferhat und Mohamed basteln an ihrem Solarmobil.

Foto: Klaus Dieker

Nicht gerade mit Lichtgeschwindigkeit, aber immerhin mit etwa zehn Kilometern pro Stunde soll das Solarmobil von Ferhat Öztürk (18) und Mohamed Bachiri (19) am Dienstag über die zehn Meter lange Rennbahn in Karlsruhe schießen. Bestenfalls schneller als alle anderen Autos. "Selbstverständlich hoffen wir auf den Gewinn", sagt Ferhat. Um dieses Ziel zu erreichen, basteln und tüfteln die beiden Elektrotechnikschüler momentan so oft wie möglich in der Berufskolleg-Werkstatt. Es gibt viel zu tun: Motor und Solarpanelen liegen noch in der Werkstatt verteilt. Das Gerüst aus einem alten Modellauto, einem Schuhkarton und Legoteilen steht.

Im Juni hatten die Schüler am Lichtblitz-Wettbewerb der Internationalen Industrie- und Handelskammer Düsseldorf teilgenommen. Mithilfe eines Bausatzes der IHK bastelten die beiden ihr erstes solarbetriebenes Fahrzeug. Und es fuhr: Auf der Straße, bei gutem Wetter. Eine Testfahrt in Düsseldorf hielten beide zunächst nicht für notwendig: "Mohamed hat am Tag vor dem Wettbewerb gesagt: Komm, wir fahren dahin. Freitagnachmittags, eigentlich war die Testphase da schon vorbei", sagt ihr Lehrer Hans-Gerd Schulz. Zum Glück! Denn das Auto bewegte sich nicht vom Fleck. Die Bahn war zu hoch, die Maße des Autos passten nicht.

Es folgte eine Nachschicht: "Wir mussten das Auto komplett auseinanderbauen und einige Teile abbrechen. Vor allem mussten wir andere Reifen basteln, um den Wagen anzuheben", erinnert sich Ferhat.

Beim Wettfahren lief dann alles glatt: Acht weitere Teilnehmer aus der Region Niederrhein hatten in ihrer Altergruppe am Wettbewerb teilgenommen. "Als wir die anderen Fahrzeuge gesehen haben, dachten wir nicht, dass wir so gut abschneiden würden", erinnert sich Mohamed. "Nach dem K.O.-System sind dann immer zwei Team gegeneinander angetreten." Dabei kommt es nur auf die Schnelligkeit an, das Design des Fahrzeugs spielt keine Rolle. Auf der zehn Meter langen Rennbahn gaben die beiden Moerser Vollgas und schafften es am Ende sogar auf das Treppchen: Sie machten den zweiten Platz und erhielten damit die Qualifikation für den deutschlandweiten Solarmobil-Cup in Karlsruhe.

Der Erfolg des Duos brachte Schulz auf eine Idee: "Wir haben ein Schulprojekt auf die Beine gestellt, andere Schüler haben eine Rennbahn mit Zeitmessung und Lichtschranke gebaut. Auch die jüngeren Schüler können jetzt Solarautos bauen und auf der Rennbahn gegeneinander antreten".

Für Ferhat und Mohamed ist das ebenfalls von Vorteil: "Auf der Teststrecke können wir vieles ausprobieren". So kann ein Fauxpas wie in Düsseldorf nicht mehr passieren. Und auch das Solarmobil wurde aufgerüstet: "Wir haben einen neuen Motor, einen Generator, neue Solarplatten, das heißt wir können alles noch besser und schneller machen." Am Montag fahren die Schüler und Lehrer Schulz gemeinsam nach Karlsruhe. Der bevorstehende Tansport bereitet den beiden noch Sorge: "Die Solarpaneele sind sehr zerbrechlich", weiß Ferhat.

Doch sie treten mit der nötigen Portion Selbstvertrauen an: "Wir waren schon mal erfolgreich, da wär´ es nicht schlecht, dieses Mal mit dem ersten Platz nach Hause zu kommen."

(RP)
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