Moers Missbrauchsprozess: Ehefrau sagt aus

Moers · Ein Moerser Gastronom steht vor Gericht. Er soll seine Tochter missbraucht haben.

Im Prozess um einen wegen Kindesmissbrauchs angeklagten Moerser Gastronomen hat gestern die Exfrau ausgesagt. Die 46-Jährige bestätigte, dass ihre Tochter sich ihr Jahre nach den Vorfällen anvertraute. Sie habe keinen Grund, an den Angaben zu zweifeln. Der Mann steht im Verdacht, sich in über 200 Fällen an der gemeinsamen Tochter vergangen zu haben. Das Mädchen war damals zwischen elf und 13 Jahre alt. "Eines Tages hat meine Tochter mir erzählt, was ihr Vater damals gemacht hat.", sagte sie. Das sei aber erst nach der Trennung gewesen. Als die heute 46-Jährige sich dem Angeklagten wieder näherte und beide einen neuen Versuch wagen wollten, habe das Mädchen gesagt: "Wenn er kommt, dann geh ich weg!" Sie habe berichtet, dass der Vater sie belästigte, wenn die Mutter arbeiten war. Das habe das Mädchen auch in der Schule erzählt. Sie könne sich bis heute nicht erklären, warum die Lehrer ihr nichts erzählten. Damals habe sie schon Anzeige erstatten wollen, aber aus Angst vor dem Angeklagten Abstand davon genommen. Der Mann habe ihr mit dem Tode gedroht und Telefonterror gemacht. Erst im Nachhinein habe sie verstanden, warum das Kind immer sehr traurig war. Es habe oft Schläge vom Angeklagten gegeben. Auch sie selber habe die Kinder geschlagen, räumte die Zeugin ein. Es sei auch richtig, dass ihre jüngere Tochter berichtete, sie habe den Vater bei einem Übergriff auf die Schwester beobachtet.

Der Moerser dagegen argumentierte, dass die Zeugin im mutmaßlichen Tatzeitraum jeden Abend zu Hause war. Daher könne es solche Übergriffe gar nicht gegeben haben. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. Die Verteidigung hat weitere Beweisanträge angekündigt.

(BIL)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort