Rheurdt "Missa experimentalis": Gemeinde probiert neue Ideen im Gottesdienst

Rheurdt · Am Sonntag sind alle Interessierten an der Kapelle in Finkenberg eingeladen. Eine ungewöhnliche Form der spontanen Liturgie wird dort umgesetzt.

 Die St.-Quirinus-Kapelle in der Rheurdter Ortschaft Finkenberg wird Schauplatz eines liturgischen Experiments.

Die St.-Quirinus-Kapelle in der Rheurdter Ortschaft Finkenberg wird Schauplatz eines liturgischen Experiments.

Foto: siwe

Die katholische Kirchengemeinde St. Martinus probiert neue Wege bei der Gottesdienstgestaltung aus. Für den kommenden Sonntag, 9. Juli, sind alle Interessierten zu einer "Missa experimentalis" an der St.-Quirinus-Kapelle in der Ortschaft Finkenberg eingeladen.

Doch was ist das Experimentelle an diesem Gottesdienst? "Im Mittelpunkt stehen die drei Lesungstexte", erklärt Pfarrer Norbert Derrix. Davon ausgehend, können die Besucher sich spontan einbringen, sozusagen inspiriert, durch Wortbeiträge, aber auch mit Liedern. Wer ein Musikinstrument mitbringen will, kann dies gern tun.

Die Idee ist im Liturgie- und Katecheseausschuss der Gemeinde entstanden. "Wir möchten die Gottesdienstbesucher wieder mehr einbeziehen", sagt der Pfarrer. Sie sollen nicht nur in den Bänken sitzen und dem Geistlichen am Altar zuschauen, was für Derrix heißt, dass die Messe lediglich "konsumiert" wird. In gewisser Weise ist das ein Rückgriff auf die Zeit der frühen Kirche.

Die "Missa" in Finkenberg ist übrigens nicht die Premiere, vor einigen Wochen wurde dieses neue Konzept in der Kirche St. Antonius der Einsiedler in Kempen-Tönisberg erstmals ausprobiert, die wie auch Schaephuysen zur Rheurdter St.-Martinus-Gemeinde gehört. "Das hat gut geklappt", versichert Norbert Derrix.

Wer als Gottesdienstbesucher diese Liturgie mitgestalten möchte, kann sich im Vorfeld Gedanken über die drei Texte der Lesung und des Evangeliums machen. Die Bibelstellen, die im Mittelpunkt der Finkenberger "Missa experimentalis" stehen werden, finden Interessierte online auf der Webseite der Gemeinde (www.hubertus-nikolaaus.de).

Diese neue Form des Gottesdienstes soll nicht unbedingt auf kirchliche Gebäude beschränkt sein. Die Organisatoren können sich vorstellen, die "Missa" auch an anderen Orten stattfinden zu lassen. So schreibt Pfarrer Derrix auf der Webseite der Gemeinde: "Wenn jemand dazu eine Idee hat, welche Platz wir einmal nutzen sollten.... Kindergarten, Kneipe, Kuhstall - wo auch immer."

Die "Missa experimentalis" findet am Sonntag, 9.Juli, ab 18 Uhr an der Finkenberger Kapelle statt.

(s-g)
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