David Friedrich "Mir sind klassische Werte sehr wichtig"

Moers · Der Schlagzeuger der Band Eskimo Callboy spricht im RP-Interview über sein Leben als Musiker und Reality-Show-Teilnehmer. Er beklagt auch das falsche Bild, das nach dem "Bachelorette"-Sieg von ihm entstanden ist.

David Friedrich: "Mir sind klassische Werte sehr wichtig"
Foto: Christoph Reichwein

Moers David Friedrich zu treffen, ist derzeit nicht so leicht. Nach "Bachelorette" und "Dschungelcamp" steht der Moerser Musiker im Fokus der Öffentlichkeit, sprintet von Termin zu Termin. Zudem steht die neue Tour mit seiner Band Eskimo Callboy vor der Tür. Wir treffen ihn kurz vor Tourbeginn in seinem Moerser Lieblingsladen, dem Café del Sol an der Rheinberger Straße. Hier ist er häufiger zu Gast. "Alles super Leute hier", sagt er.

Du hast im Dschungelcamp ja einige Kilogramm abgenommen. Was macht das Gewicht?

Friedrich (lacht) Eigentlich wäre jetzt mit weniger Masse die Chance dagewesen, zu definieren. Aber ich komme derzeit gar nicht dazu.

Du bist viel unterwegs. Was stand zuletzt so an?

Friedrich Wir haben gerade erst das Promi-Dinner abgedreht, und ich kann so gar nicht kochen. Danach hat die ganze Bude gestunken und das Essen war so - ach schaut es euch an. Jetzt geht es aber erstmal wieder mit der Band auf Tour.

Wo geht es hin?

Friedrich Wir spielen in mehreren großen und kleinen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es gibt immer Frühjahrstourneen, Sommerfestivals und Tourneen zum Jahresende. Somit kommen wir auf 50 bis 100 Shows in diesem Jahr. Um dahin zu kommen wo wir jetzt sind, haben wir uns Jahre zuvor den Arsch abgespielt und waren 150 bis 200 Tage weltweit unterwegs. Das Positive für mich ist, dass ich mehr Freizeit für TV-Projekte habe.

Los ging es letztes Jahr mit der Bachelorette.

friedrich Ein Freund hat mich damals bequatscht, da mitzumachen. Ich habe mir davon eigentlich gar nicht viel erwartet.

Und doch hast du die Bachelorette-Staffel gewonnen. Jessica Paszka hat sich am Ende für dich entschieden.

friedrich Ich hatte Jessi vorher schon abgestempelt, kannte sie aus den Medien. Aber ich wollte mir ein eigenes Bild machen. In die Bachelorette habe ich mich dann sowas von verliebt. Als ich danach dann die die wahre Jessi kennenlernen wollte, hat das gar nicht funktioniert. Heute bin ich froh darüber.

Nach dem Beziehungsende prasselte ein richtiger Shitstorm auf dich ein. Fremde Menschen warfen dir vor, Jessica ausgenutzt zu haben. Wie war das für dich?

friedrich Das war schon heftig. Dir geht es eh schon schlecht und dann wirst du wegen Dingen fertiggemacht, die du nicht getan hast. Da entstand ein vollkommen falsches Bild von mir. Ich würde angeblich ein Rockstar-Leben führen, wäre nie zuhause. Dabei schlafe ich fast jede Nacht in Moers, sehe täglich meine Eltern.

Du bist damals für deine Ex-Freundin nach Moers gezogen.

friedrich Ja, sie kommt aus Moers. Fünf Jahre waren wir zusammen. Mir sind die klassischen Werte wichtig. Ich habe erst mit fünf Frauen in meinem Leben geschlafen, habe meine Ex-Freundin nie betrogen, nie überhaupt nur fremdgeschrieben. Für mich gehört Sex in eine Partnerschaft. Heutzutage läuft da vieles falsch, finde ich.

Wie ist es für dich, wenn dein Liebesleben so öffentlich diskutiert wird? Nach dem Dschungelcamp wurde dann ja auch über eine Beziehung mit Jenny Frankhauser spekuliert.

Friedrich Ich lese das nicht mehr. Wenn du im Fernsehen deine Gefühle gezeigt hast, fällt es eh schwer wieder Vertrauen aufzubauen. Auf so eine öffentliche Love Story würde ich mich nicht mehr einlassen. Ich habe mich auch seit dem Dschungelcamp nicht mehr gegoogelt.

Wie kam es überhaupt zu deiner Teilnahme beim Dschungelcamp?

Friedrich Ich habe das früher schon gerne geschaut, und wenn dann RTL wirklich anfragt, ist es schwer nein zu sagen. Viele haben mir davon abgeraten, meinten, ich hätte das nicht nötig. Das hat mich nur noch mehr motiviert, da mitzumachen.

Wie war es dann in Australien?

Friedrich Es war supergeil. Die Runde war total harmonisch. Eigentlich war gar nichts schlimm, höchstens vielleicht die Langeweile. Schade fand ich nur, wie manches dann nachher geschnitten wurde.

Was meinst du damit?

Friedrich Alles wurde extrem dargestellt. Sydney (Youngblood) wurde beispielsweise nur als Heulsuse gezeigt, was mir total leidgetan hat. Dabei ist er so ein lieber Typ. Ich kann das aus Sendersicht verstehen. Bei mir war wohl die Hoffnung, dass ich über Jessi auspacke. Als das nicht passiert ist, habe ich nur noch wenig stattgefunden.

Stehen denn jetzt noch weitere Fernsehprojekte für dich an?

Friedrich An erster Stelle kommt die Band. Wenn sich irgendetwas ergibt, kann ich mir das schon vorstellen. Ich bin aber nicht darauf angewiesen und werde mich auch nicht verstellen. Wer sich auf solche Formate einlässt, sollte sich auch immer der Vergänglichkeit des Hypes bewusst sein.

MARC LATSCH FÜHRTE DAS INTERVIEW.

(RP)
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