Moers Messerattacke auf den Freund: Moerserin muss in Haft

Moers · Weil sie auf ihren Exfreund mit dem Taschenmesser einstach, muss eine Frau aus Moers ins Gefängnis. Die Frau hatte die gefährliche Körperverletzung vor dem Moerser Schöffengericht bestritten.

Eine junge Polizeibeamtin konnte sich noch gut daran erinnern, dass sie den verletzten 32-Jährigen im Januar vor dem Haus auf der Rheinhausener Straße antraf. "Er blutete stark", sagte die Zeugin. Auch in der Wohnung sei Blut zu sehen gewesen. Sofort sei ein Rettungswagen gerufen worden, damit der Mann notärztlich versorgt werden kann. Ein Attest der Notfallambulanz bestätigte eine 2,5 Zentimeter lange Stichverletzung an der Schulter und Schnittverletzungen.

Als Grund für die Tat nannte der Mann zunächst Streit aus Eifersucht. Dabei habe die Freundin ein Messer gezogen und ihn verletzt. Vor Gericht wiederholte der 32-Jährige diese Aussage nicht. Überraschend gab er an, er sei selber Schuld an seinen Verletzungen gewesen: "Sie hatte irgendwann ein Messer in der Hand und ich bin da reingerannt!" Das überzeugte nicht. Wegen gefährlicher Körperverletzung muss die Moerserin für ein Jahr ins Gefängnis. Ein weiteres Jahr kommt wegen verschiedener Diebstähle hinzu. Außerdem verbüßt sie derzeit eine alte Haftstrafe. Ihre fehlende Einsicht ärgerte den Staatanwalt. "Das hat bei Ihnen Heiterkeit hervorgerufen - bei mir Missstimmung", kommentierte er ihre hohe Bereitschaft Straftaten zu begehen und diese zu entschuldigen.

"Sie stellen es so hin, als würde ich einen Menschen beklauen und nicht ein Geschäft!", hatte die Angeklagte mehrfache Ladendiebstähle herunterspielen wollen. Sie habe Waren gestohlen, um diese zu verkaufen und für sich zu verwenden. In einem Fall habe sie dringend Schuhe gebraucht: "Es war eiskalt draußen, es regnete und ich hatte nur Flip Flops an den Füßen", begründete sie eine Tat. Dass sie dafür ins Gefängnis müsse, könne sie nicht glauben.

Der Vorwurf weiterer Körperverletzungen wurde eingestellt, weil Zeugen nicht erschienen.

(bil)
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