Moers Lesung: "Der Mann ist das Problem"

Moers · Mit ihren Sylt-Krimis und Mamma Carlotta hat sich die Autorin Gisa Pauly ab 2007 einen festen Platz bei ihrem Publikum erobert. Beim Moerser Krimifestival war die Lesung in der Stadtbibliothek ausverkauft. Veranstalter war die Neukirchener Buchhandlung. "Der Mann ist das Problem" heißt das neue amüsante Buch von Gisa Pauly. Im Mai erscheint der zehnte Sylt-Krimi "Gegenwind". Bis dahin gibt die Ich-Erzählerin Helene den Ton an.

 Die Autorin Gisa Pauly war bei der Lesung in Plauderlaune.

Die Autorin Gisa Pauly war bei der Lesung in Plauderlaune.

Foto: crei

Pauly ist bei der Lesung in Plauderstimmung. Der Buchtitel sei eine Anleihe an den gleichnamigen Song von Udo Jürgens. Der Verlag habe so entschieden. Wem trachtet Helene, von ihrem Mann Siegfried nur Lenchen genannt, nach dem Leben? "Ich habe verschiedene Erzählstränge ausgewählt. Eine Mischung aus Road-Movie, Liebesgeschichte und Krimi verbunden mit einer Reiseerzählung", erklärt sie ihrem Publikum, das überwiegend weiblich ist. Gisa Pauly setzt mit ihrem Krimi bei den Vorbereitungen zu Helenes 50. Geburtstag an, lässt dabei der Situationskomik ihren Lauf. Es scheint der pure Zufall zu sein, dass die angehende Jubilarin ein Gespräch ihres Mannes, einem erfolgreichen Rechtsanwalt, mithört. Sie tippt auf eine Geburtstagsüberraschung. Doch geflüsterte Worte wie "zum Abschluss bringen", lassen Zweifel aufkommen. Helene, die gleichzeitig eine Lebensbilanz zieht und sich fragt, was sie aus ihrem Leben gemacht hat, schiebt den Blues.

Aus dem Staunen kommt sie kaum noch heraus, als ihr Mann ihr zum Geburtstag ein Wohnmobil schenkt. Aber mit diesem Gefährt beginnen die Turbulenzen. Sie beobachtet, wie sich nachts eine kleine, dünne Gestalt am Schrank im Wohnmobil zu schaffen macht. Die Handlung nimmt an Fahrt auf, Helene findet im Schrank mit doppeltem Boden 800.000 Euro. Ist ihr Mann etwa in dunkle Geschäfte verstrickt?

Ein Sack voller Geld und ein Zettel "Bin unterwegs, weiß nicht, wann ich zurückkomme" lässt vermuten, dass im Verlauf eines Jahres aus Lenchen Helene wird. Den Gardasee und die Toskana steuert sie an, beteiligt sich finanziell an einem Hotel, lernt Adam Nocke und Stefano kennen. Und auch ihr Mann Siegfried taucht urplötzlich in der Toskana auf. Und dann ist da noch dieser kleine, dünne Mann, den sie damals noch in Düsseldorf in ihrem Wohnmobil beim Durchwühlen des Schrankes aufschreckte. Für seine Neugier bezahlt er mit dem Tod. "Das Ende verrate ich Ihnen nicht", sagt Gisa Pauly zum Schluss der Lesung und klappt das Buch zu.

(sabi)
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